Klassische saisonale Feiertags-Angebote ziehen weiterhin viele Verbraucher an, doch Online-Shopping-Events werden insbesondere von jüngeren Verbrauchern hierzulande immer stärker genutzt.
Die Pandemie hat die Lebensgewohnheiten vieler Verbraucher nachhaltig verändert, darunter auch die Kaufgewohnheiten für saisonale Fest- und Feiertage. Shopping für Weihnachten, Muttertag oder auch rund um den gerade stattgefundenen Amazon Prime Day bietet Marken wichtige Gelegenheit, die Verbraucher anzusprechen, und den Umsatz zu steigern.
YouGovs aktueller FMCG & Retail Report 2022 „The path to purchase for global seasonal events“ untersucht das Einkaufsverhalten der Verbraucher in 18 Ländern weltweit. Die Daten zeigen, dass in Deutschland Weihnachten und Ostern zwar die wichtigsten saisonalen Feiertage zum Shoppen sind, Online-Shopping Events wie Black Friday oder Cyber Monday und der Amazon Prime Day jedoch insbesondere unter jüngeren Verbrauchern immer beliebter werden.
Weihnachten weiterhin wichtigster Shopping-Anlass
Für Deutsche zählen Weihnachten, Ostern, Black Friday sowie Mutter- und Vatertag zu den wichtigsten saisonalen Shopping-Anlässen. Wichtigster traditioneller Anlass ist hierzulande Weihnachten: Rund um Weihnachten kauft mehr als die Hälfte der deutschen Verbraucher ein. Damit liegt Deutschland jedoch international nur im Mittelfeld. Verbraucher in Großbritannien und Spanien nehmen Weihnachten häufiger als Anlass für ausgedehnte off- und online Einkaufsbummel.
Ostern fördert die Kauflust der Deutschen ebenfalls, drei von zehn Verbrauchern geben an, in den letzten zwölf Monaten für Ostern eingekauft zu haben, in den 18 analysierten Märkten wird nur in Polen noch häufiger für Ostern eingekauft. Besonders beliebte Einkäufe für traditionelle Feiertage sind Lebensmittel und Getränke, gefolgt von Kleidung, Süßwaren und Kosmetikartikeln. Bei Online-Shopping-Events werden hingegen am häufigsten Elektronik und Gaming-Produkte gekauft, teilweise bedingt durch die inhaltliche Ausrichtung, wie etwa am Cyber Monday.
Jüngere Verbraucher nutzen Online-Shopping-Events
Nicht zuletzt durch die Coronapandemie hat sich die E-Commerce-Branche in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Jüngere Verbrauchergruppen haben die Digitalisierung weiter vorangetrieben. Insbesondere die GenZ und Millennials (18 bis 35 Jahre) zeigen in ihrem Kaufverhalten eine eindeutige Präferenz für Online-Shopping und Online-Shopping-Events, wie Black Friday, Cyber Monday und den Amazon Prime Day. Die Mehrheit der GenZ findet, dass Online-Shopping das Leben erleichtert und zieht es vor, Produkte online zu kaufen. Diese Zielgruppe zeigt außerdem eine Präferenz für exklusive Produkte und Dienstleistungen und nutzt Online-Shopping-Events auch häufiger für die Schnäppchenjagd.
Die Exklusivität zeitlich begrenzter Online-Shopping-Events in Verbindung mit einem teilweise auch mengenmäßig begrenzten Angebot spielen daher eine große Rolle für das Kaufverhalten der GenZ und führt häufig zu Spontankäufen. Gerade diese Spontanität unterscheidet das Kaufverhalten bei Online-Shopping-Events von jenem rund um traditionelle Feiertage, bei denen Verbraucher oft Wochen im Voraus den Einkauf planen. Eine Kombination aus traditionellem Feiertagsshopping mit zeitlich begrenzten Online-Deals könnte somit zu höherem Konsum und mehr Spontankäufen im saisonalen Feiertagsshopping unter jüngeren Verbrauchern führen.
Online-Shopping-Events als Blaupause
Die Einkaufslust der Deutschen anlässlich der traditionellen Feiertage wird zwar in absehbarer Zukunft nicht abnehmen, doch die zunehmende Digitalisierung, unter anderem durch die treibende Kraft der jüngeren Generationen, bietet Gelegenheit der Integration von mehr Online-Shopping-Events in saisonales Feiertagsshopping.
Die gesteigerte Akzeptanz und Nutzung von Shoppinganlässen auch abseits traditioneller Feiertage bieten zudem perspektivisch die Chance, den deutschen Verbrauchern auch internationale (und bisher noch nicht oder nur in geringem Maße genutzte) Shopping-Events, wie Singles Day oder Back-to-School-Shopping, näherzubringen.
So erschienen in der Wirtschafts Woche.