Umfrage von YouGov Schweiz zum internationalen Handelskonflikt
Die Schweizer Bevölkerung blickt mit wachsender Sorge auf die Entwicklungen in der globalen Handelspolitik. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von YouGov Schweiz zur Wahrnehmung und Bewertung der von den USA und anderen Ländern angekündigten Zölle. Demnach rechnen 70 Prozent der Befragten mit steigenden Preisen in der Schweiz als direkte Folge der globalen Zollpolitik. Zudem erwarten drei Viertel der Befragten (74 Prozent) negative Auswirkungen auf Schweizer Unternehmen.
Die Umfrage, die unter mehr als 1‘167 Personen in der Schweiz durchgeführt wurde, zeigt ein ausgeprägtes Bewusstsein der Bevölkerung für die weltweiten Handelskonflikte und ihre möglichen Folgen für den Wirtschaftsstandort Schweiz.
Grossteil der Bevölkerung ist über die globale Handelspolitik gut informiert
Ein zentrales Ergebnis der Erhebung ist, dass sich ein grosser Teil der Bevölkerung gut über die internationale Zollpolitik informiert fühlt: 39 Prozent der Befragten gaben an, „ziemlich viel“ über das Thema gelesen oder gehört zu haben und ein gutes Grundverständnis der Situation zu besitzen. Weitere 20 Prozent haben sich laut eigenen Angaben sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und die Nachrichtenlage aufmerksam verfolgt. Demgegenüber stehen 34 Prozent, die nur oberflächlich über das Thema informiert sind, sowie lediglich 4 Prozent, die angaben, nichts darüber gesehen, gelesen oder gehört zu haben.
Grosse Sorge um Preissteigerungen und negative wirtschaftliche Auswirkungen
Besonders ausgeprägt ist die Sorge über mögliche Preissteigerungen in der Schweiz. 70 Prozent der Umfrageteilnehmenden gehen davon aus, dass sich die globale Zollpolitik in Form höherer Preise auf den Schweizer Binnenmarkt auswirken wird. Nur 20 Prozent erwarten, dass die Preisentwicklung davon unberührt bleibt, während lediglich 2 Prozent davon ausgehen, dass die Preise sinken könnten.

Auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Unternehmenslandschaft in der Schweiz herrscht Skepsis. 74 Prozent der Befragten glauben, dass die globale Zollpolitik schlecht für Schweizer Unternehmen sein wird. Nur 12 Prozent gehen davon aus, dass diese Entwicklungen keinen Einfluss auf die heimischen Firmen haben werden. Gerade einmal 3 Prozent sehen positive Effekte.
Darüber hinaus zeigt die Umfrage, dass auch persönliche finanzielle Anliegen durch die globale Handelspolitik berührt werden. 23 Prozent der Befragten erwarten, dass ihre bisherigen Investments – etwa in Aktien oder Altersvorsorgeprodukte – an Wert verlieren werden. 28 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Wertentwicklung, während nur 8 Prozent von einer positiven Entwicklung ausgehen. Fast ein Drittel der Befragten (29 Prozent) gab an, derzeit keine Investments zu besitzen.

Insgesamt zeichnen die Ergebnisse ein deutliches Bild: Die Schweizer Bevölkerung nimmt die internationale Zollpolitik nicht nur wahr, sondern verbindet sie mit negativen wirtschaftlichen Erwartungen. Insbesondere die Sorge vor steigenden Konsumentenpreisen und den Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von Schweizer Unternehmen steht im Vordergrund.
Zur Methode:
Die hier dargestellten Daten basieren auf einer Umfrage, die die YouGov Schweiz AG (ehemals LINK Marketing Services AG) als Eigenstudie mittels Online-Interviews unter den Mitgliedern des unternehmenseigenen Schweizer YouGov Panels durchgeführt hat. Die Mitglieder des Panels sind aktiv rekrutiert und haben der Teilnahme an Online-Interviews zugestimmt. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 25. Juni bis 2. Juli 2025 insgesamt 1’167 Personen in einer repräsentativen Stichprobe, quotiert nach Alter, Geschlecht und Sprachregion, befragt. Die Stichprobe bildet die Grundgesamtheit der Schweizer Wohnbevölkerung ab 18 Jahren hinsichtlich dieser Quotenmerkmale ab.