Der Anstieg der Energiepreise, ausgelöst durch Lieferengpässe und geopolitische Spannungen, trifft immer mehr Verbraucher, in Europa und weltweit. Von den Preisen für Kraftstoff, über Strom bis hin zu Lebensmitteln, alles wird teurer und die Sorgen unter den Verbrauchern wachsen. Die aktuelle YouGov Studie “Energiepreis-Steigerungen in Europa“, basierend auf einer Umfrage in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien, Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland zeigt die Sorgen und Zukunftsängste der Verbraucher in den jeweiligen Ländern.
Südeuropäer sind besorgter als Nordeuropäer
Die steigenden Preise sind für 83 Prozent der europäischen Verbraucher ein Grund zur Sorge, 54 Prozent machen sich sogar sehr große Sorgen. In den befragten Märkten sind es vor allem die Spanier (82 Prozent), Italiener (76 Prozent) und die deutschen Verbraucher (67 Prozent), die sehr besorgt sind, während nur 32 Prozent der dänischen Verbraucher angeben, sehr besorgt zu sein. Die Daten zeigen eine deutliche Zweiteilung auf geographischer Ebene, während in Südeuropa die Ängste hoch sind, machen sich die Befragten in der Schweiz und in Nordeuropa weniger Sorgen und haben auch weniger Zukunftsängste.
Auswirkungen der Energiepreise
Die steigenden Energiepreisewirken sich inzwischen auf die Gewohnheiten vieler europäischer Verbraucher unter anderem beim Heizen, Duschen und TV aus (jeweils 31 Prozent). Knapp ein Viertel der Verbraucher in Europa (24 Prozent) spart auch beim Essen und an Freizeitaktivitäten. Auch hier zeichnen sich Unterschiede auf Länderebene ab, Schweizer sehen in dem Preisanstieg keine direkten Auswirkungen (31 vs. 17 Prozent aller Befragten der zehn europäischen Länder). In Österreich (36 Prozent) und Schweden (31 Prozent), dagegen sind den Verbrauchern zufolge die erhöhten Preise der Energieversorger die häufigsten Auswirkungen.
Als Maßnahmen zur Senkung oder Stabilisierung der Energiepreise befürworten die Verbraucher in den befragten Ländern insbesondere die Senkung von Steuern und Abgaben (78 Prozent), sowie Preisobergrenzen für Energie und Kraftstoffe (75 Prozent) und das temporäre Aussetzen von Steuern und Abgaben (71 Prozent). 81 Prozent der Deutschen befürworten eine Steuerreduzierung, diese Maßnahme findet besonders viel Zustimmung in Italien (90 Prozent) und Spanien (84 Prozent). Monatliche Unterstützung für Menschen mit niedrigen Einkommen werden dagegen besonders häufig in der Schweiz (73 Prozent) und in Österreich befürwortet (85 Prozent).
Angst vor Verlust des Lebensstandards
Die häufigste Zukunftsangst aufgrund steigender Energiepreise ist die allgemeine Wirtschaftslage, 50 Prozent der Befragten macht sich Sorgen, dass es mit der Wirtschaft bergab gehen könnte. Für die Menschen in Deutschland ist dies die häufigste Zukunftsangst (53 Prozent). Die größten Sorgen um die wirtschaftliche Situation ihres Landes machen sich die Spanier (68 Prozent), während norwegische Verbraucher sich nur selten Sorgen um ihre Wirtschaft haben (34 Prozent). Auch die Angst vor massiven Einschränkungen und einem sinkenden Lebensstandard sind groß, zwei von fünf Deutschen (44 Prozent) hat Angst davor ihren Lebensstandard einschränken zu müssen (vs. 41 Prozent aller Befragten der zehn europäischen Länder), diese Sorge ist besonders groß in Italien (54 Prozent), während Befragte in Schweden und Dänemark diesen Grund am seltensten angeben (jeweils 28 Prozent).
Wirtschaftslage bereitet älteren Deutschen große Sorge
Unter den älteren Verbrauchern ist die Sorge um die zukünftige wirtschaftliche Situation Deutschlands besonders groß: 62 Prozent der Altersgruppe über 55 Jahre macht sich Sorgen um die Wirtschaftslage, während nur 37 Prozent der 18-24-Jährigen die gleiche Aussage trifft. Auch die Besorgnis aufgrund des Anstiegs der Energiepreise ist bei den über 55-Jährigen höher (73 Prozent). Die jüngeren Befragten sorgen sich deutlich weniger, nur 57 Prozent der 18-24-Jährigen gibt an sich Sorgen zu machen und 60 Prozent der 25-34-Jährigen teilt diese Meinung. Der Verlust des Lebensstandards plagt jedoch Verbraucher aller Altersgruppen und ist die größte Angst der 18-24-Jährigen (39 Prozent vs. 47 Prozent der über 55-Jährigen). Jüngere Deutsche sind hingegen häufiger beunruhigt als ältere Verbraucher, dass sie sich kein Auto/Autofahren mehr leisten können (35 Prozent 18-24-Jährigen vs. 28 Prozent der über 55-Jährigen).
Die vollständige Studie „Energiepreis-Steigerungen in Europa“ kann kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten hier heruntergeladen werden.
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Methodik: Für die Umfrage wurden vom 14. bis 31. März 2022 Personen folgender Länder mittels standardisierter Online-Interviews befragt: Deutschland (n=2.111), Österreich (n=1.078), Schweiz (n=1.083), Norwegen (n=1.020), Schweden (n=1.037), Finnland (n=1.089), Dänemark (n=1.051), Frankreich (n=1.067), Spanien (n=1.060) und Italien (n=1.031). Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahren.