Zuhause Kochen: Zwischen Lifestyle und Notwendigkeit

Marte WulffB2B Data Journalist
August 01, 2025, 4:50 nachm. GMT+0

Aktuelle YouGov-Daten (Juli 2025) zum Thema Kochen und Online-Food-Content

Rund jeder Dritte Deutsche (35 Prozent) nennt Kochen als eines seiner „Hobbies und Interessen“ und fast ein Viertel (23 Prozent) als eine „Aktivität für eine Auszeit“. Ob neue Rezepte raussuchen oder mit Kühlschrankresten improvisieren – Vorbereitung, Einkauf und Zubereitung einer selbstgekochten Mahlzeit sind Zeitfresser. Immerhin 65 Prozent der Deutschen geben an, gerne für sich selbst und andere zu kochen (27 Prozent voll und ganz, 38 Prozent eher schon).

Doch wer kocht tatsächlich selbst – also ganz ohne Fertigprodukte – und worauf kommt es den Deutschen beim Kochen an?

Laut Daten des Zielgruppensegmentierungstools YouGov Profiles kochen knapp zwei von fünf Deutschen mehrmals pro Woche „ohne Fertigprodukte“ (38 Prozent). Insgesamt 35 Prozent kocht täglich oder (fast) immer selbst.

Rund einer von zehn Deutschen kocht (fast) nie selbst oder kocht generell nie.

Kochen für jüngere Generationen eher eine soziale Aktivität

Jüngere Generationen kochen seltener ohne Fertigprodukte als ältere. Unter denjenigen, die mindestens einmal pro Woche (d. h. einmal pro Woche bis (fast) immer) selbst kochen, geben jüngere Befragte jedoch häufiger als ältere an, mit mehreren Personen zusammen zu kochen (15 Prozent der 18- bis 24-Jährigen kochen einmal pro Woche mit mehreren Personen im Vergleich zu 5 Prozent der über 55-Jährigen).

Auch die Ansprüche an selbstgekochte Mahlzeiten ändern sich mit dem Alter: Eine abwechslungsreiche Küche ist der ältesten Generation besonders wichtig (57 Prozent der über 55-Jährigen im Vergleich zu 40 Prozent der 18- bis 24-Jährigen), sowie die Herkunft/Qualität der Zutaten (54 Prozent im Vergleich zu 34 Prozent der 18- bis 24-Jährigen).

Bei den jüngeren bis mittelalten Generationen steht die Planung im Mittelpunkt: Der Zeitaufwand für Einkauf/Vorbereitung ist für mehr als die Hälfte der 35- bis 44-Jährigen (51 Prozent) ein entscheidender Faktor beim Kochen; bei den 18- bis 34-jährigen Befragten spielt er ebenfalls eine überdurchschnittliche Rolle (47 bzw. 48 Prozent).

Die tatsächlich verbrachte Zeit am Herd, der Aufwand der Zubereitung, ist generationenübergreifend das drittwichtigste Kriterium beim Kochen (46 Prozent).

Laut eines YouGov-Reports „Germany's Appetite for Convenience Cooking 2025“ aus April 2025 verbringt die Mehrheit der Deutschen (60 Prozent) nicht gerne mehr als 30 Minuten mit der Zubereitung von Abendmahlzeiten.

Das Preisbewusstsein steht über allem: Mit 56 Prozent ist es altersübergreifend das maßgebliche Kriterium für Hobbyköche hierzulande.

Kochinspiration aus dem Internet und Social-Media-Food-Trends

Jüngere Generationen befolgen beim Kochen häufiger ein Rezept als ältere – wenn auch nicht aus dem klassischen Kochbuch (lediglich 23 Prozent der 18- bis 24-Jährigen nennen Kochbücher als Quelle für ihre Rezepte, im Vergleich zu 44 Prozent der über 55-Jährigen).

Ihre Kochinspiration nehmen junge Kochfreudige längst aus sozialen Netzwerken (54 Prozent der 18-bis- 24-Jährigen und 55 Prozent der 25- bis 34-Jährigen) sowie aus Kochvideos (39 Prozent der 18-bis 24-Jährigen und 38 Prozent der 25- bis 34-Jährigen). Kochen ist in diesen Altersgruppen eines der meistkonsumierten Genres von benutzergenerierten Online-Inhalten (insgesamt 42 Prozent), auf Augenhöhe mit den Kategorien Lifestyle, Produktbewertungen und Musik (insgesamt jeweils 40 und 42 Prozent). Die sogenannten Food Influencer haben ihren Corona-Boom überdauert und sind ein fester Bestandteil der Marketinglandschaft geworden.

Zur Methode:

Diese Daten entstammen dem Zielgruppensegmentierungstool  YouGov Profiles – einer ständig wachsenden Daten-Quelle mit mehr als 2 Millionen Datenvariablen von mehr als 27 Millionen YouGov-Panelisten weltweit. Datensatz vom 27.07.2025.