Social Shopping wird unter den Deutschen immer beliebter

Philipp SchneiderHead of Marketing
November 29, 2021, 12:09 nachm. GMT+0

Shopping auf Social-Media-Plattformen wird immer mehr zur Norm. In Deutschland treiben besonders jüngere Verbrauchergruppen diesen Trend weiter voran.

Social Media, wie Instagram, Facebook, Twitter und TikTok sind schon lange keine rein persönlichen Plattformen mehr, es sind vielmehr virtuelle Marktplätze, die teilweise einen erheblichen Beitrag zum Unternehmensumsatz leisten.

Auch in Deutschland wächst Social Shopping immer mehr, wobei es neben klassischer Marken und Produktkommunikation besonders das Influencer-Marketing ist, das die Zielgruppen zum Kauf animiert. Unsere aktuelle YouGov-Studie zum Thema Social Shopping zeigt, dass zwei von fünf Deutschen schon einmal ein Produkt über Social Media (z.B. Facebook, Instagram, etc.) gekauft haben oder sich vorstellen können, dies zu tun.

Dies stellt eine große - und wachsende – Potenzialgruppe dar, denn Social-Shopping wird unter den Deutschen immer beliebter: 2020 gaben 18 Prozent der Deutschen an, ein Produkt via Social Media erstanden zu haben, im Jahr 2021 tut dies bereits jeder zweite Verbraucher (20 Prozent). Facebook und Instagram sind mit Abstand die beliebtesten Netzwerke für direkte Einkäufe. 43 Prozent der Befragten kaufen über Facebook Produkte bzw. könnten es sich vorstellen und jeder Dritte ist auf Instagram unterwegs (35 Prozent).

Erst mit großem Abstand folgen die Online-Pinnwand Pinterest mit 10 Prozent, der Kurznachrichtendienst Twitter und die Videoapp TikTok (jeweils 8 Prozent), Snapchat (5 Prozent) und der Gaming-Streaming-Anbieter Twitch mit 4 Prozent. Gründe für Social Shopping sind unter anderem besondere Rabattaktionen sowie Bedarf für Produkte und exklusive Angebote. Auf sozialen Netzwerken geht es darum andere Personen am eigenen Leben teilhaben zu lassen, diese Tendenz zeigt sich auch bei Social Shopping. Knapp ein Drittel (29 Prozent) der Verbraucher teilt nach dem Kauf das Produkt in den sozialen Medien. Hiervon profitieren die Marken wiederum, in dem die Käuferinnen und Käufer mit von ihren Freunden und Followern als authentisch, weil nicht bezahlt, wahrgenommenen Produktempfehlungen wiederum Werbung für die Marke und/oder das Produkt machen

Wer kauft auf Social Media

Wie zu erwarten, sind es besonders die jüngeren Generationen, die über soziale Medien Produkte kaufen. Neben der jüngsten Verbrauchergruppe, Gen Z (32 Prozent), sind es vor allem Millennials bis 39 Jahre (30 Prozent) die gerne Produkt über soziale Netzwerke erwerben. Auch Gen X (40-54) kauft gelegentlich via Social Media (18 Prozent). Shopping über Social Media ist daher eindeutig nicht nur ein Phänomen der oft als “Digital Natives” bezeichneten jüngeren Zielgruppen.

Ein Blick in die Zielgruppe der Social Shopper und potentiellen Social Shopper mit YouGovs Segmentierungstool YouGov Profiles zeigt, dass Menschen, die schon einmal ein Produkt über Social Media gekauft haben im Durchschnitt häufiger weiblich und zwischen 18 und 39 Jahren alt sind. Social-Media-Shopper fühlen sich eher von Werbeanzeigen auf sozialen Netzwerken als von normaler Online-Werbung angesprochen und neigen zu Impulskäufen. Mehr als drei Viertel dieser Verbrauchergruppe sind generell sehr interessiert an neuen Technologieprodukten, Services und Apps und fast ebenso viele nutzen Social Media für Kontakte und als Informationsquelle.

Durch die Verschmelzung von Social Media und E-Commerce eröffnet Social-Shopping Unternehmen und Marken wirtschaftlich interessante Möglichkeiten, attraktive Zielgruppen mit Produkten und Dienstleistungen anzusprechen. Auch wenn sich gegenwärtig etwas mehr als die Hälfte der Deutschen nicht vorstellen kann, etwas über soziale Medien einzukaufen, darunter meist Ältere und weniger online-affine, ist anhand unserer Daten davon auszugehen, dass sich der Trend verstetigt. Auf sozialen Netzwerken können Unternehmen Verbraucher nicht nur erreichen, sondern die gesamte Customer Journey neu schreiben. Der normale Kaufvorgang von Produkten wird umgekehrt und anders als beim klassischen E-Commerce sind die Verbraucher nicht unbedingt auf der Suche, sondern werden in ihrem Social-Media-Umfeld über dezidierte Influencer-Kampagnen oder zielgerichtetes Marketing von den passenden Produkten gefunden. Vorausgesetzt, das Targeting stimmt.

So erschienen in der WirtschaftsWoche.

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