Millenials sehen ihren Social Media-Konsum am Arbeitsplatz als Teil der Work-Life-Balance und glauben nicht, dass gelegentliches privates Telefonieren ihrem Unternehmen schadet.
Der Wandel unserer Arbeitswelt ist in vollem Gange, auch wegen der Ansprüche junger Arbeitnehmer. In den Feuilletons und in den Lifestyle-Sektionen deutsche Magazine und Zeitungen ist immer wieder von den anderen Erwartungen und Wünschen der jungen Deutschen, denen nicht nur beruflicher Erfolg wichtig ist, zu lesen. Dabei wird entweder eine erhöhte Anspruchshaltung der Jüngeren beklagt oder eine Veränderung der Arbeitswelt als wünschenswert beschrieben.
Eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt, dass jüngere Arbeitnehmer das Ausüben von privaten Tätigkeiten während der Arbeitszeit eher als Teil der Work-Life Balance sehen, während ältere Beschäftigte mehr davon überzeugt sind, dass diese dem Unternehmen schaden.
66 Prozent der deutschen Arbeitnehmer sagen, dass gelegentliche private Telefonate oder etwa das Browsen auf Facebook während der Arbeitszeit wichtig für ihre Work-Life-Balance sind. Drei von zehn (29 Prozent) sehen das nicht so.
Noch deutlicher ist der Unterschied bei den Millenials zwischen 25 und 34 Jahren. Sie haben erst seit wenigen Jahren, also nach dem Siegeszug von Social-Media ihr Erwerbsleben begonnen und das gehört ganz selbstverständlich zu ihrem Leben, auch auf der Arbeit. Acht von zehn Befragten in dieser Altersgruppe sagen, das gelegentliche private Browsen etwa gehört zur Work-Life-Balance. Nur 13 Prozent sehen das nicht so.
Bei den Über-55-Jährigen hingegen begreifen nur 46 Prozent die privaten Tätigkeiten auf ihrer Arbeit als Teil des Ausgleiches zwischen Job und Leben. Diese Generation lehnt diese Vorstellung, wenn auch nur knapp mehrheitlich (52 Prozent), ab. Und das tut sie sehr entschieden. 18 Prozent aus der alten Garde stimmen der Vorstellung überhaupt nicht zu, in der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre sind es nur vier Prozent. Das ist ein statistisch signifikanter Unterschied.
Vielleicht ist der Grund dieser Generationsunterschiede auch, dass unter jungen Arbeitnehmern private Tätigkeiten am Arbeitsplatz eher nicht als schädlich für das Unternehmenswohl gesehen werden. 55 Prozent glauben nicht, dass diese dem Unternehmen finanziell schaden, vier von zehn deutschen Arbeitnehmern (40 Prozent) jedoch sagen, das sei der Fall.
Auch hier zeigen sich Generationsunterschiede. Jüngere lehnen die Idee eine finanziellen Schadens durch private Tätigkeiten entschiedener ab, Ältere stimmen ihr eher zu. In der Altersgruppe 25 bis 44 Jahre stimmen nur 5 Prozent der Aussage voll zu, bei den 45 bis 54-Jährigen sind es mehr als drei Mal so viel (16 Prozent). Bei den Arbeitnehmern über 45 Jahren gibt es eine signifikant höhere Überzeugung, dass private Tätigkeiten einen finanziellen Schaden für das Unternehmen bedeuten.
Im letzten Artikel zum Thema ging es darum welche privaten Angelegenheiten am Arbeitsplatz erledigt werden und wie Arbeitnehmer ihre Mittagspause verbringen.
Auf Basis des YouGov OmnibusEmployee wurden 543 Arbeitnehmer im Zeitraum vom 26. bis 28. August 2016 repräsentativ befragt.