Kaffee als Luxusprodukt? - Trend zu weniger Kaffeekonsum bei jüngeren Verbrauchern

Lea RühleB2B Content Writer
April 09, 2024, 9:41 vorm. GMT+0

Marktführer Tchibo hat Anfang April die Hiobsbotschaft für viele Kaffee-Enthusiasten verkündet: Kaffee wird künftig teurer. Bis zu 1 € mehr soll das Pfund Kaffeebohnen bald kosten. Schuld daran sind gestiegene Produktionskosten, aber auch der Klimawandel, der den Anbau von Kaffeebohnen immer schwieriger macht. Ein Ende von teurer werdendem Kaffee ist also erstmal nicht in Sicht, und wenn Marktführer Tchibo die Preise anhebt, könnten andere Hersteller bald folgen. Doch wie wird sich das auf das Kaffeeland Deutschland auswirken?

Eine Ende Januar 2024 erhobene Umfrage mit YouGov Surveys hat ergeben, dass sich derzeit die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) darum sorgt, dass Lebensmittel wie Kakao und Kaffee durch den Klimawandel nicht mehr oder nur noch eingeschränkt verfügbar sein könnten.

Ein Blick in die Daten des Zielgruppensegmentierungstools YouGov Profiles zeigt, dass 50 Prozent der Deutschen sich selbst als Kaffeetrinker bezeichnen. Die große Mehrheit hierzulande gibt zudem an, dass ihr Tag erst nach einer Tasse Kaffee oder Tee anfängt (70 Prozent), beziehungsweise dass sie ohne Kaffee nicht funktionieren (56 Prozent).

Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt jedoch große Unterschiede in den Trinkgewohnheiten der Verbraucher. Während vorwiegend die älteren Generationen in Deutschland begeisterte Kaffeetrinker sind, scheint diese Vorliebe unter jüngeren Altersgruppen weniger ausgeprägt. Nur ein Viertel der Verbraucher zwischen 18 und 24 Jahren (25 Prozent) bezeichnet sich als Kaffeetrinker, und nur 37 Prozent der 25- bis –34-Jährigen geben dies ebenfalls an, während unter älteren Befragten ab 55 Jahren der Anteil bei 59 Prozent liegt. Jüngere Verbraucher greifen eher zu Tee: 40 Prozent der Deutschen zwischen 18 und 24 Jahren bezeichnen sich eher als Teetrinker (vs. 10 Prozent der Altersgruppe 55+).

Gemahlener Kaffee wird hierzulande am häufigsten gekauft (38 Prozent), aber geröstete Kaffeebohnen sind nicht seltener beliebt (37 Prozent). Mehr als die Hälfte der Verbraucher (56 Prozent) bereitet ihren Kaffee mit einer automatisierten Kaffeemaschine, wie einem Vollautomaten, einer Siebträgermaschine oder einer Kapselmaschine, zu. Jacobs und Tchibo führen momentan die Liste der beliebtesten Kaffeesorten an und haben derzeit die meisten Kunden (jeweils 13 Prozent). Aber auch Dallmayr und Lavazza können die Deutschen überzeugen: Jeweils 11 Prozent der Befragten hierzulande sind nach eigenen Angaben aktuelle Kunden. Tchibo ziehen die meisten Befragten für ihren nächsten Kaffee-Kauf in Betracht (37 Prozent der Gesamtbevölkerung), insbesondere Verbraucher über 55 Jahren (40 vs. 30 Prozent der 18- bis 24-Jährigen).

Zukunft mit Kaffee?

Trotz der aktuellen Herausforderungen, darunter steigende Preise und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Kaffeeproduktion, bleibt die Leidenschaft für das beliebte Heißgetränk in Deutschland ungebremst. Die Loyalität der Verbraucher gegenüber etablierten Marktführern wie Tchibo zeigt, dass die Deutschen trotz möglicher Preiserhöhungen ihrer Kaffeekultur treu bleiben könnten. Dennoch zeigen die Daten der jüngeren Verbrauchern, dass sie bereits jetzt weniger Kaffee konsumieren und steigende Kaffeepreise könnten diesen Trend weiter verstärken.

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