CDU/CSU bleibt unter 30 Prozent, die AfD verliert zwei Prozentpunkte, ein Drittel hat sich noch nicht endgültig entschieden

Januar 22, 2025, 5:00 vorm. GMT+0

Zur Wahlabsicht in der dritten Kalenderwoche des Jahres 2025 und zu Wählerinnen und Wählern, die sich noch nicht endgültig entschieden haben

Die Union bleibt auch 33 Tage vor der Bundestagswahl 2025 die stärkste Partei in der YouGov Sonntagsfrage: Aktuell würden 28 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland CDU/CSU wählen. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet dies ein Rückgang um zwei Prozentpunkte. Die Union bleibt damit in allen Messungen der Wahlabsicht im Januar 2025 unter der 30 Prozent-Marke. AfD und SPD sind aktuell gleichauf: Die AfD verliert im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte und landet bei 19 Prozent. Die SPD gewinnt einen Prozentpunkt hinzu und zieht mit der AfD gleich. Bündnis 90/Die Grünen gewinnen ebenfalls einen Prozentpunkt hinzu und würden aktuell von 15 Prozent der Wahlberechtigten gewählt. Dies ist der höchste Wert für die Grünen seit April 2024.

Bei den kleineren Parteien gibt es in der YouGov Sonntagsfrage keine Bewegung. Das Bündnis Sahra Wagenknecht bleibt weiterhin über der Fünf-Prozent-Hürde und landet unverändert bei 6 Prozent. FDP und Die Linke würden von 4 Prozent der Wahlberechtigten gewählt und würden damit den Einzug in den neuen Bundestag verpassen. 6 Prozent der Wahlberechtigen würden sonstige Parteien wählen.

Das ist das Ergebnis der aktuellen YouGov-Sonntagsfrage, für die 1.858 Personen unter 2.194 wahlberechtigten Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmern ihre Wahlabsicht abgegeben haben. Die Wahlabsicht gehört laut DSGVO zu den sensiblen personenbezogenen Daten und darf daher in YouGov-Umfragen übersprungen werden. Die Befragung fand zwischen dem 17.01. und 20.01.2025 statt.

Jede und jeder dritte Wahlberechtigte hat sich noch nicht endgültig entschieden

30 Prozent aller befragten Wahlberechtigten sagen, dass sie sich noch nicht endgültig entschieden haben. Besonders Frauen treffen diese Aussage: 36 Prozent der befragten Frauen sagen, dass sie noch unentschieden seien, bei Männern sind es 24 Prozent. Jüngere Wahlberechtigte (18-29 Jahre: 41 Prozent, 30-39 Jahre: 35 Prozent) sind häufiger nicht endgültig entschieden als ältere Wahlberechtigte (40-49 Jahre: 29 Prozent, 50-59 Jahre: 25 Prozent, 60-69 Jahre: 31 Prozent, 70 Jahre und älter: 25 Prozent). Unter den Wahlberechtigten, die eine Wahlabsicht für eine Partei angegeben haben, sind besonders potenzielle Wählerinnen und Wähler des BSW noch offen, ihre Stimme einer anderen Partei zu geben: Vier von zehn potenziellen BSW-Wählerinnen und -Wählern (42 Prozent) geben an, dass sie noch nicht endgültig entschieden sind. Der Anteil unentschiedener Wählerinnen und Wähler ist damit beim BSW nahezu doppelt so hoch wie bei CDU/CSU (25 Prozent), SPD (23 Prozent) und Bündnis 90/Die Grünen (19 Prozent). Besonders überzeugt von ihrer Entscheidung sind AfD-Wählerinnen und -Wähler (14 Prozent).

Nicht endgültig entschiedene Wahlberechtigte fühlen sich nicht repräsentiert und nicht informiert

Wählerinnen und Wähler, die noch keine endgültige Entscheidung getroffen haben, tun dies v. a. aufgrund eines wahrgenommenen Repräsentations- und Informationsdefizits. Strategisches Wahlverhalten und späte Entscheidungen aus Gewohnheit spielen eine untergeordnete Rolle. Vier von fünf Wahlberechtigten (79 Prozent), die noch nicht endgültig entschieden sind, fühlen sich durch keine Partei angemessen vertreten. Drei von vier Wahlberechtigten (75 Prozent), die sich noch nicht endgültig entschieden haben, möchten die weitere Entwicklung des Wahlkampfes noch abwarten, 70 Prozent fühlen sich noch nicht informiert genug, um eine Wahlentscheidung zu treffen.

Strategische Überlegungen spielen für rund zwei von drei Wahlberechtigen, die noch nicht endgültig entschieden sind, eine Rolle: 64 Prozent möchten noch abwarten, welche Regierungskoalitionen möglich sind, weitere 59 Prozent möchten abwarten, wie sich die Chancen der Parteien entwickeln. 62 Prozent geben an, ihre Wahlentscheidung immer erst kurz vor der Wahl zu treffen.

Weniger wichtig sind die immer wieder in der Öffentlichkeit diskutierte mangelnde Unterscheidbarkeit der Parteien: Nur 40 Prozent geben an, dass die Positionen der Parteien zu ähnlich seien, um eine Entscheidung zu treffen, für 45 Prozent trifft dies nicht zu.

Diese Umfrage wurde von YouGov Deutschland als Eigenstudie auf Basis von YouGov Surveys durchgeführt. Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des unternehmenseigenen YouGov Panels. Die Mitglieder des Panels haben der Teilnahme an Online-Interviews zugestimmt. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 17. bis 20.01.2025 insgesamt 2.194 Personen in einer repräsentativen Stichprobe, quotiert nach Alter, Geschlecht, Region, Wahlverhalten, Bildung und politisches Interesse, befragt. Die Stichprobe bildet die Wahlberechtigten Deutschlands ab 18 Jahren hinsichtlich dieser Quotenmerkmale ab.

Die Ergebnisse samt einer Erklärung der Methodik stehen hier kostenlos zur Verfügung.

Das YouGov Wahlmodell zur Bundestagswahl 2025 finden Sie hier.

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Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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