Zur Wahlabsicht im Juni 2025 und zur Frage nach Waffenlieferungen an die Ukraine
Die aktuelle YouGov Sonntagsfrage zeigt einen sich weiter vergrößernden Abstand zwischen CDU/CSU und AfD. Während die Union mit 28 Prozent leicht über dem Ergebnis vom Vormonat Mai liegt (+1 Prozentpunkt), verliert die AfD 2 Prozentpunkte und steht im Juni bei 23 Prozent.
Im Mittelfeld liegen weiterhin die SPD mit 14 Prozent (-1 Prozentpunkt im Vergleich zum Vormonat) und die Grünen mit 12 Prozent (unverändert). Dahinter folgt die Linkspartei mit 8 Prozent (-1 Prozentpunkt). Die nicht im Bundestag vertretenen Parteien BSW und FDP kämpfen auch weiterhin mit der Fünf-Prozent-Hürde: Das BSW steht im Juni bei 5 Prozent (+1 Prozentpunkt), die FDP bei 3 Prozent (unverändert). Für eine sonstige Partei würden derzeit 5 Prozent der Wahlberechtigten stimmen (+1 Prozentpunkt).
Das ist das Ergebnis der aktuellen YouGov-Sonntagsfrage, für die 1.912 Personen von insgesamt 2.212 wahlberechtigten Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmern ihre Wahlabsicht abgegeben haben. Die Wahlabsicht gehört laut DSGVO zu den sensiblen personenbezogenen Daten und darf daher in YouGov-Umfragen übersprungen werden. Die Befragung fand zwischen dem 13. und 16.06.2025 statt.
Mehrheit der Deutschen für Vorrang der Diplomatie im Ukraine-Krieg
In der vergangenen Woche erregte Rolf Mützenich, der ehemalige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, mit einer Forderung zur Kursänderung in der Außenpolitik der Bundesregierung im Hinblick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine Aufsehen. Gemeinsam mit weiteren SPD-Politikerinnen und -Politikern plädierte er dafür, diplomatischen Bestrebungen Vorrang vor militärischer Aufrüstung zu geben, um den Krieg zu beenden. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der deutschen Wahlbevölkerung befürwortet diese Forderungen (eher), während knapp ein Drittel (31 Prozent) sie (eher) ablehnt.
Wählerinnen und Wähler des Bündnis 90/Die Grünen lehnen die Forderung, dass diplomatische Bestrebungen, den Ukraine-Krieg zu beenden, Vorrang vor militärischer Aufrüstung haben sollen, mit 50 Prozent am häufigsten ab. Die Befürwortung ist am höchsten unter Wählerinnen und Wählern der AfD (70 Prozent) und der Linkspartei (66 Prozent). Unter den Wählerinnen und Wählern der SPD befürworten 50 Prozent die Forderungen (eher), während 38 Prozent sie (eher) ablehnen.
Knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) findet zudem, dass die bisherigen diplomatischen Bemühungen Deutschlands zur Beendigung des Krieges nicht weit genug gehen. 29 Prozent halten das aktuelle Ausmaß für angemessen, während 8 Prozent sagen, die momentanen diplomatischen Bemühungen gingen zu weit. Seit August 2024 ist der Anteil der Wahlberechtigten, die finden, dass die diplomatischen Bemühungen nicht weit genug gehen, von 40 Prozent um 7 Prozentpunkte angestiegen.
In Bezug auf Waffenlieferungen an die Ukraine sind rund zwei von fünf Befragten (42 Prozent) der Meinung, diese gingen zu weit. Etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) halten das Ausmaß der Waffenlieferungen für angemessen, und knapp ein Fünftel (18 Prozent) findet, sie gehen nicht weit genug.
Auch in der Frage, ob und in welchem Maße Deutschland die Ukraine finanziell unterstützen sollte, sind Wahlberechtigte gespalten. 41 Prozent finden, die momentanen Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung der Ukraine gehen zu weit. Rund ein Drittel (36 Prozent) hält sie für angemessen, und 12 Prozent finden, sie gehen nicht weit genug.
Diese Umfrage wurde von YouGov Deutschland als YouGov Surveys Eigenstudie im YouGov Omnibus Politik durchgeführt. Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des unternehmenseigenen YouGov Panels. Die Mitglieder des Panels haben der Teilnahme an Online-Interviews zugestimmt. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 13. bis 16.06.2025 insgesamt 2.212 Personen in einer repräsentativen Stichprobe, quotiert nach Alter, Geschlecht, Region, Wahlverhalten, Bildung und politisches Interesse, befragt. Die Stichprobe bildet die Wahlberechtigten Deutschlands ab 18 Jahren hinsichtlich dieser Quotenmerkmale ab.
Die Ergebnisse samt einer Erklärung der Methodik stehen hier kostenlos zur Verfügung.
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Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++