Die Mehrheit der Deutschen - mit und ohne Interesse an der EM - findet, dass Fußballmannschaften bestraft werden sollen, wenn sich ihre Fans daneben benehmen.
Statt mit Terroristen hat die französische Polizei bei der laufenden Fußball-Europameisterschaft ein anderes Problem. Rund um diverse Vorrundenspiele, vor allem mit russischer, englischer, aber auch deutscher Beteiligung, kam es zu Ausschreitungen. Beim Spiel zwischen Russland und England stürmten einige Russen sogar einen englischen Familienblock im Stadion. Die UEFA drohte im Anschluss damit, die beiden Verbände vom Rest der EM auszuschließen, sollte sich so etwas wiederholen. Gegen die russische Mannschaft wurde sogar ein "Ausschluss auf Bewährung" verhängt.
Dass Fußballmannschaften für das Fehlverhalten ihrer Fans bestraft werden sollten, befürwortet die Mehrheit der Deutschen. Und auch das konkrete Vorgehen gegen die russische Mannschaft findet die Mehrheit "gerade richtig". Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach macht es auch keinen Unterschied, inwieweit sich die Befragten für die Europameisterschaft interessieren.
Insgesamt befürworten es 52 Prozent der Befragten, wenn Fußballmannschaften dafür bestraft werden, wenn es aus den Reihen ihrer Fans zu Ausschreitungen oder zum Zünden von Pyrotechnik kommt, 39 Prozent sind dagegen. Von denen, die angeben, sich für das Turnier zu interessieren, befürworten sogar 55 Prozent ein solches von Kritikern als "Kollektivstrafen" bezeichnetes Vorgehen, von den Uninteressierten 49 Prozent.
Eine ähnlich hohe Zustimmung erhält das konkrete Vorgehen gegen den Russischen Verband. Dies finden 51 Prozent der Befragten von der Härte her gerade richtig. Jeder Fünfte (22 Prozent) findet es nicht hart genug, 18 Prozent zu hart.
Sollte Russland am Montag das letzte Gruppenspiel nicht gewinnen, dürfte der Ausschluss ohnehin vom Tisch sein - schließlich ist die Mannschaft dann ausgeschieden. Allerdings findet in dem Land in zwei Jahren die nächste Fußball-Weltmeisterschaft statt.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1047 Personen im Zeitraum vom 14. bis 17. Juni 2016 repräsentativ befragt.
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