Jeder fünfte Deutsche hat schon einmal etwas über soziale Netzwerke gekauft, ebenso viele können es sich vorstellen. Social Media und E-Commerce verschmelzen und die gesamte Customer Journey steht Kopf. Die aktuelle YouGov-Studie zeigt, welche Relevanz Social Shopping für die Konsumenten hat.
Soziale Netzwerke sind schon lange keine rein persönlichen Plattformen mehr, sie sind mittlerweile durchdrungen von Kommerzialisierung und Konsum. Während in Asien und den USA Social Shopping schon länger eine große Rolle spielt, etabliert es sich nun auch in Deutschland. Influencer präsentieren auf ihren Kanälen Produkte, wie in digitalen Schaufenstern und vermitteln dabei nicht das Gefühl, dass es ihnen ums Geld geht.. Hier geht es vor allem um eins: Authentisch sein und spannende Geschichten erzählen. So werden Verbraucher zum Kaufen inspiriert.
Social Media und E-Commerce verschmelzen, und es eröffnen sich so völlig neue Wege für Unternehmen und Marken, Verbraucher nicht nur zu erreichen, sondern die gesamte Customer Journey neu zu schreiben. Der normale Kaufvorgang von Produkten wird umgekehrt. Konsumenten sind nicht auf der Suche nach etwas, sondern sie werden von Produkten gefunden. Sei es über eine dezidierte Influencerkampagne oder zielgerichtete Kampagnen, die sich an eine bestimmte Zielgruppe richten.
YouGov untersucht im neuen Whitepaper das Phänomen des Social Shoppings und zeigt Potentiale für Unternehmen, das Thema für sich nutzbar zu machen. Anhand von aktuellen Daten zeigt sich, dass Einkaufen über Social Media kein Trend ist, sondern auf dem Weg zum New Normal.
Leichter Anstieg: Jeder fünfte Deutsche ist ein Social Shopper
Unsere Daten zeigen, dass sich das Thema Social Shopping in Deutschland konstant hält. Wir können einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr feststellen. 2020 waren es noch 18 Prozent, die angaben, schon mindestens ein Produkt über ein soziales Netzwerk gekauft zu haben. 2021 sind es 20 Prozent. Weiterhin kann sich ein Fünftel der Befragten vorstellen, auf einen virtuellen Shoppingtrip zu gehen.
Wie zu erwarten, sind es besonders die jüngeren Generationen, die über soziale Medien Produkte kaufen. Jedoch sind es nicht nur die Jüngsten der Gen Z (32 Prozent), sondern auch die Millennials bis 39 Jahre (30 Prozent), die gerne über soziale Netzwerke Produkte erwerben. Innerhalb der Gen X (40-54) finden sich immerhin 18 Prozent Social Shopper. Das Phänomen beschränkt sich also nicht auf eine Altersgruppe.
Besonders Rabattaktionen regen zum Social Shopping an
Doch was bewegt die Konsumenten dazu, etwas über einen Social Media Kanal zu kaufen? Rabattaktionen ermuntern mit Abstand am meisten der Befragten zum Kauf (39 Prozent). Weitere Hauptgründe sind der Bedarf nach einem Produkt (35 Prozent) und die Exklusivität eines Produktes (34 Prozent). Was überraschend erscheint: Deutlich seltener spielen Empfehlungen und Werbung von Influencern oder Prominenten eine Rolle.
Facebook und Instagram sind die häufigsten Plattformen für Direktkäufe
Facebook und Instagram sind die mit Abstand beliebtesten Netzwerke für direkte Einkäufe. 43 Prozent der Befragten kaufen über Facebook Produkte bzw. könnten es sich vorstellen. Jeder Dritte ist auf Instagram unterwegs. Erst mit großem Abstand folgen die Online-Pinnwand Pinterest mit 10 Prozent, der Kurznachrichtendienst Twitter und die Videoapp TikTok (jeweils 8 Prozent) und Snapchat (5 Prozent). Der Gaming-Streaming-Anbieter Twitch liegt bei 4 Prozent.
Männer teilen ihre Einkäufe häufiger über soziale Medien
Soziale Netzwerke leben davon, dass Mitglieder andere Personen an ihrem Leben und an dem, was sie besitzen, teilhaben lassen wollen. Das zeigt sich auch bei den Social Shoppern. Von diesen gibt knapp ein Drittel an, das gekaufte Produkt nach dem Einkauf über soziale Netzwerke geteilt zu haben. Im Geschlechtervergleich sind Männer (34 Prozent) deutlich mitteilsamer als Frauen (25 Prozent).
Ablehner von Social Shopping auch generell wenig in Social Media unterwegs
Die Bevölkerung scheint sich beim Thema Social Shopping in zwei Lager zu teilen. 54 Prozent können sich nicht vorstellen, über soziale Medien etwas zu kaufen. Diese Gruppe ist auch generell wenig auf Social Media unterwegs. Das zeigt sich zum Beispiel bei Instagram. Hier sind 58 Prozent der Social Shopper Mitglied und 47 Prozent der potentiellen Social Shopper – jedoch nur ein Viertel der Ablehner von Social Shopping. Gleiches lässt sich auch bei den anderen sozialen Netzwerken feststellen, im B2C-Bereich deutlicher als im B2B-Bereich. Marken und Unternehmen sollten ihren Fokus daher auf die beiden Potenzialgruppen legen.
Fazit: Social Shopping wird das New Normal
Produkte über Social Media zu kaufen, ist kein Trend, sondern hat sich zu einer wichtigen Säule im E-Commerce entwickelt. Das zeigen unsere Daten. Die Bedeutung von Social Shopping hat im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Zuwachs gezeigt. Hierbei müssen Unternehmen nicht unbedingt auf Influencer setzen. Die Hauptgründe für den Produktkauf sind laut den Befragten Rabattaktionen, Exklusivität und die schlichte Notwendigkeit, das Produkt zu besitzen.
Wichtig ist, dass Unternehmen ihre Zielgruppe genau kennen und wissen, inwieweit diese für Social Shopping offen sind und wie sie diese authentisch ansprechen. Denn anders als beim klassichen E-Commerce sind die Verbraucher nicht unbedingt auf der Suche nach etwas, sondern werden vielmehr in ihrem persönlichen Social Media Umfeld von den passenden Produkten gefunden.
Das vollständige Whitepaper zum Thema „Social Shopping. Einkaufen über Social Media ist kein Trend, sondern auf dem Weg zum New Normal.“ kann kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten hier heruntergeladen werden.