Eine aktuelle in 17 Märkten weltweit durchgeführte Umfrage gibt Aufschluss darüber, welche Verbraucher für Sprachanrufe Apps von Drittanbietern nutzen.
Dass man heutzutage nicht mehr nur über das Telefon- oder Mobilfunknetz Sprachanrufe durchführen, sondern dafür auch auf soziale Netzwerke, wie WhatsApp, Signal oder Telegram, zurückgreifen kann, ist zwar nicht neu. Doch wie verbreitet ist das Telefonieren über diese App-Drittanbieter im internationalen Vergleich?
Unter Deutschen sagen 42 Prozent, sehr oder relativ häufig Sprachanrufe über mobile Apps zu tätigen. Dies sind im internationalen Vergleich eher wenige. Die Daten zeigen, dass Verbraucher in bestimmten Schwellenländern dies am häufigsten tun: Indonesier führen bei dieser Frage mit 86 Prozent, gefolgt von Indern (81 Prozent), Befragten in den Vereinigten Arabischen Emiraten (76 Prozent) und Mexikanern (71 Prozent).
Unter Europäern sind Italiener führend beim Telefonieren über Drittanbieter-Apps
Zwei Drittel der Italiener (67 Prozent) geben an, sehr oder relativ häufig Sprachanrufe über mobile Apps zu tätigen. Damit ist Italien bei dieser Frage europaweit auf Platz 1, gefolgt von den Spaniern mit 63 Prozent. In Frankreich machen 44 Prozent diese Angabe, in Großbritannien 43 Prozent.
In einigen Fällen gibt es eine Korrelation unserer Daten zu den Preisen mobiler Internetdaten: In Indien, Indonesien und Italien ist die Nutzung solcher Apps besonders hoch, die Preise für mobile Daten aber sind niedrig. Das Gleiche kann jedoch nicht für die Vereinigten Arabischen Emirate und Mexiko behauptet werden, wo die Menschen Drittanbieter-Apps häufig für Anrufe nutzen, obwohl die Datenpreise hoch sind.
Schweden und Dänen nutzen Apps von Drittanbietern zum Telefonieren am seltensten
Obwohl Deutschland beim Thema Sprachtelefonie mit Apps von Drittanbietern weltweit in der unteren Hälfte rangiert, nutzen die befragten skandinavischen Länder sowie Verbraucher in den USA im internationalen Vergleich noch seltener bzw. am seltensten Apps für Sprachanrufe: Unter Schweden sind es 26 Prozent, unter US-Amerikanern 22 Prozent und unter Dänen sogar nur 20 Prozent, die diese Angabe machen. In den USA beispielsweise genießen Verbraucher unbegrenzte Anrufe mit ihren Mobilfunktarifen, was zweifellos zu der geringen Nutzung von Apps beiträgt.
Da die Verfügbarkeit von mobilem Internet, auch über 5G-Technologie, in den Schwellenländern zunehmen wird, nimmt die Notwendigkeit, herkömmliche Telefonate zu führen, dort zweifellos immer weiter ab. Auch von Unternehmen genutzte Kommunikationsdienste, wie Microsoft Teams, Slack und Zoom, bieten kostengünstige Möglichkeiten, Sprachanrufe zu tätigen, und bieten gleichzeitig eine Reihe anderer nützlicher Funktionen. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie hatten Unternehmen und ihre Mitarbeiter die Möglichkeit, sich auch mit diesen Diensten vertraut zu machen.
Methodik:
Diese Umfrage basiert auf YouGov-Daten, für die jeweils 415 bis 1.389 Personen ab 18 Jahren in 17 Märkten weltweit mittels standardisierter Online-Interviews im April 2021 befragt wurden. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahren. Die Stichproben aus Mexiko und Indien sind städtisch-repräsentativ, die Stichproben aus Indonesien und Hongkong online-repräsentativ.