Der stationäre Einzelhandel hat durch die Pandemie eine schwierige Zeit hinter sich: In vielen Ländern waren die Geschäfte monatelang komplett geschlossen, und selbst in jenen Ländern, in denen die Läden geöffnet blieben, hat die Bedrohung durch das Virus die Anreize zum Einkaufen vor Ort verringert. Doch welche sind grundsätzliche Anreize und Motivatoren, aber auch Hindernisse für das Offline-Shopping?
Internationale YouGov-Daten zeigen, dass mindestens ein Drittel der Verbraucher in den meisten befragten Märkten die schnellere Kaufabwicklung beim Einkauf in einem stationären Einzelhandelsgeschäft als Treiber für das Offline-Shopping ansehen. Im internationalen Vergleich sagen dies deutsche Befragte allerdings am seltensten (26 Prozent), mexikanische Befragte wiederum am häufigsten (55 Prozent).
Produkte vor dem Kauf zu testen und zu berühren und Dienstleistungen persönlich auszuprobieren, ist bei der Frage, was zum Einkaufen im stationären Geschäft motiviert, die häufigste Antwort unter den Befragten weltweit: Insgesamt sagen 62 Prozent aller Befragten, dass die tatsächliche Begutachtung von Produkten ein wichtiger Treiber für den Einkauf in einem stationären Einzelhandelsgeschäft sei. In jedem der 17 in unserer Studie untersuchten Märkte gibt dies jeweils mindestens die Hälfte der Bevölkerung an. Am häufigsten sagen dies Mexikaner (71 Prozent), am seltensten Franzosen (51 Prozent). In Deutschland machen 63 Prozent diese Angabe.
Deutsche trauen Geschäften seltener als Onlineshops – eher Hürde als Treiber
Dass sie Geschäften mehr trauen als Onlineshops und dass sie diese Tatsache für den persönlichen Einkauf in einem Geschäft motiviert, sagen in Deutschland nur 18 Prozent aller Befragten. Dies gilt hierzulande demnach häufiger als Hürde, seltener als Treiber. In Mexiko treffen insgesamt 43 Prozent diese Aussage, der höchste Wert unter den 17 befragten Märkten. Am zweithäufigsten sagen dies Australier (36 Prozent)
Weltweite Hürden für den stationären Einkauf – Keine Geschäfte in Wohnort-Nähe sagen Deutsche am häufigsten
Was aber hält Verbraucher davon ab, im stationären Handel einzukaufen? In den meisten der 17 befragten Märkten gibt jeweils weniger als ein Drittel aller Befragten an, dass fehlende Geschäfte in der Nähe zum Wohnort ein Hindernis für das Offline-Shopping seien. Nur in Deutschland sagen dies sogar mehr als zwei von fünf Befragten (42 Prozent). Am seltensten treffen Dänen diese Aussage (16 Prozent).
Die Corona-Pandemie hat ebenfalls eine wichtige Rolle als Förderer von Hindernissen für das Offline-Shopping gespielt: Die Einhaltung der Kontaktbeschränkungen bzw. die Vermeidung von Interaktionen waren beispielsweise für die Hälfte der Briten (48 Prozent), für 44 Prozent der Dänen, 42 Prozent der Mexikaner und 40 Prozent der US-Amerikaner ein Hindernis. Unter Deutschen sagten dies 34 Prozent. Insgesamt treffen 35 Prozent aller Befragten weltweit diese Aussage. Mit dem Voranschreiten der Corona-Impfungen weltweit könnte dies für Verbraucher zukünftig ein schwindendes Hindernis darstellen.
Dies zeigen Daten des aktuellen „International Retail Report 2021 – Shopping in the pandemic and the implications for the future“, der internationalen Data & Analytics Group YouGov, für den mehr als 19.000 Personen in 17 Märkten weltweit im Januar und Februar 2021 befragt wurden. Das Whitepaper bietet einen Überblick über die durch die COVID-19-Krise beeinflussten Veränderungen des Einkaufsverhaltens im Einzelhandels-Sektor. Es betrachtet das Zusammenspiel von Online- und stationären Einkäufen in Pandemiezeiten in den verschiedenen Märkten sowie in den unterschiedlichen Altersgruppen. Die Studie geht weiterhin auf Treiber und Barrieren sowohl für den stationären als auch den Online-Einkauf ein. Der Report (in englischer Sprache) kann kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten hier heruntergeladen werden.