Aktuelle YouGov-Umfrage (November 2025) zu Weihnachtsshopping bei chinesischen Online-Shops
Online-Plattformen wie Temu, Shein und AliExpress prägen den internationalen Markt mit besonders niedrigen Preisen. Gerade in der umsatzstarken Vorweihnachtszeit, wenn Verbraucher vermehrt Geschenke kaufen, locken sie mit günstigen Angeboten. Doch welche Rolle spielen chinesische Plattformen tatsächlich für das deutsche Weihnachtsgeschäft 2025? Eine aktuelle YouGov‑Umfrage beleuchtet das Kaufverhalten, die Budget‑Einstellungen und die Bedenken deutscher Konsumentinnen und Konsumenten gegenüber diesen internationalen Fast‑Fashion‑Marktplätzen.
Generationenunterschiede: Millennials & Gen Z im Spotlight
Immerhin jeder fünfte Deutsche (21 Prozent) hat bereits für Weihnachten über chinesische Plattformen wie Temu, Shein oder AliExpress, eingekauft oder plant dies. Die Mehrheit (73 Prozent) bevorzugt weiterhin den klassischen Handel. Doch die Unterschiede zwischen den Generationen sind deutlich: Bei den Baby Boomern (Jahrgänge 1946–1964) nutzen lediglich 13 Prozent diese Anbieter für Weihnachtseinkäufe, während es bei den unter 45-Jährigen fast schon drei von zehn Befragten sind – 28 Prozent in der Gen Z (1997–2012) und 29 Prozent bei den Millennials (1981–1996).

Fast‑Fashion‑Fieber: Mode & Weihnachtsdeko dominieren
Die beliebtesten Produktkategorien fürs Weihnachtsgeschäft verdeutlichen die Positionierung der Plattformen im Fast-Fashion- und Trendbereich: Kleidung & Mode (44 Prozent) und Weihnachtsdekoration (37 Prozent) dominieren, gefolgt von Spielzeug und Haushaltswaren (je 22 Prozent).
Männer und Frauen setzen dabei unterschiedliche Schwerpunkte: Frauen kaufen häufiger Mode (49 vs. 38 Prozent bei Männern) und Weihnachtsdekoration (44 vs. 29 Prozent), während Männer verstärkt auf Elektronik (25 vs. 11 Prozent), Sport- und Outdoorartikel (23 vs. 10 Prozent) sowie Technikzubehör (18 vs. 11 Prozent) setzen.
Budget‑Check: 51 Prozent setzen ihr Budget unter 100 €
Von den Befragten, die bereits bei Temu, Shein oder AliExpress eingekauft haben (bzw. es planen), liegt das geplante Weihnachtsbudget für die Hälfte bei maximal bei 100 Euro (51 Prozent). Mehr als drei Viertel (77 Prozent) bleiben unter 200 Euro. Dennoch zeigt sich: Auch bei den stark preisorientierten Anbietern ist ein Teil der Nutzer bereit, noch mehr zu zahlen: 14 Prozent geben über 200 Euro aus. Männer sind dabei tendenziell spendabler: 20 Prozent geben über 200 Euro aus, gegenüber nur 9 Prozent der Frauen.

Qualität schlägt Preis: Warum die Mehrheit Nein sagt
Die Mehrheit der Deutschen bleibt jedoch skeptisch: 73 Prozent geben an, nicht bei Plattformen wie Temu, Shein oder AliExpress für Weihnachten einzukaufen. Besonders ausgeprägt ist die Skepsis bei den Baby Boomern (82 Prozent).
Die drei häufigsten Gründe für die Ablehnung sind Produktqualität (45 Prozent), Gesundheitsrisiken durch Schadstoffe (41 Prozent) und fehlende EU-Sicherheitsstandards (32 Prozent). Probleme bei Retouren (17 Prozent), zu lange Lieferzeiten (15 Prozent), Zollgebühren (9 Prozent) oder Datenschutzbedenken (5 Prozent) spielen dagegen eine untergeordnete Rolle.
Das Ethik-Paradox der Gen Z
Besonders aufschlussreich ist der Widerspruch bei der jungen Generation: 50 Prozent der Gen Z nennen ethische Bedenken (von Arbeitsbedingungen bis Umweltschutz) als Kaufhindernis. Das ist mehr als doppelt so viel wie bei den Boomern (21 Prozent). Trotzdem haben 28 Prozent der Gen Z bereits dort eingekauft oder planen es. Dieser "Attitude-Behavior-Gap" zeigt das Dilemma junger Verbraucher in Zeiten von Inflation und Preisdruck: Werte kollidieren mit der finanziellen Realität.
Auch beim bewussten Kauf zugunsten regionaler Geschäfte lässt sich ein ähnliches Muster feststellen: Nur 20 Prozent der Gen Z verzichten auf Plattformen wie Temu oder Shein, um lokale Händler zu unterstützen. Bei den Babyboomern liegt dieser Anteil mit 29 Prozent deutlich höher.
Fazit
Für das deutsche Weihnachtsgeschäft 2025 spielen Anbieter wie Temu, Shein und AliExpress noch eine Nebenrolle. Trotz niedriger Preise bleibt der klassische Einzelhandel mit 73 Prozent die klare Präferenz. Doch ihr wachsender Erfolg bei jüngeren Konsumenten weist auf mögliche Verschiebungen im Handel hin – ein Trend, der die kommenden Jahre prägen könnte.
Methode:
Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 25. und 27.11.2025 insgesamt 2.079 Personen befragt. Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließend entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.










