Nicht nutzbare Abos in Corona-Zeiten: Gutscheine o.ä. als Alternativen von Mehrheit akzeptiert

Eine aktuelle YouGov-Umfrage thematisiert nicht einlösbare Unternehmensleistungen in Zeiten der Corona-Krise. Wie hoch ist das Verständnis der Verbraucher bei Ausgleichsalternativen?

Verbraucher müssen sich derzeit durch Maßnahmen der Bundesregierung zur Verlangsamung der Coronavirus-Verbreitung in Sachen Konsum, Freizeit und Unterhaltung in Deutschland auf ein Minimum beschränken. Konzerte und Live-Events sind abgesagt, Fitnessstudios und Sportvereine geschlossen. Drei von zehn Deutschen (28 Prozent) sagen, dass sie bei abgeschlossenen Abonnements und Mitgliedschaften, die derzeit aufgrund der Krise nicht nutzbar sind, ihr Geld zurück möchten. Der Hälfte der Befragten (52 Prozent) reicht es, wenn sie stattdessen Gutscheine oder ähnliche Zusatzleistungen erhalten. Dies ist das Ergebnis der Umfrage „Was Verbraucher sich von Unternehmen in der Corona-Krise wünschen“ der internationalen Data and Analytics Group YouGov, für die insgesamt 2.035 Personen vom 20.03. bis 23.03.2020 ab 18 Jahren bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.

Den Besserverdienenden genügen Gutscheine häufiger

Befragte, deren Nettoeinkommen zwischen 2.000 und bis unter 3.500 Euro beträgt, sagen häufiger (61 und 62 Prozent), dass ihnen Gutscheine oder ähnliche Zusatzleistungen bei Nichtnutzung ihrer Abonnements in Zeiten der Corona-Krise genügen. Diejenigen, die auf ein Nettoeinkommen von 500 bis unter 1.000 Euro pro Monat kommen, sagen das zu 41 Prozent. Eine ähnliche Tendenz zeigt sich beim Kriterium Erwerbstätigkeit: Drei von fünf der Vollzeit-Erwerbstätigkeiten (58 Prozent) genügen Gutscheine oder ähnliche Zusatzleistungen, bei den Nicht-Erwerbstätigen sind es 48 Prozent.

Großes Verständnis für Verzicht auf Rückerstattung bei nicht stattfindenden Veranstaltungen

63 Prozent der Deutschen haben Verständnis, wenn Unternehmen, bei denen sie Leistungen erworben haben, die in Zeiten des Coronavirus nicht eingelöst werden können (beispielsweise Konzertkarten), dazu aufrufen würden, von einer Stornierung / Rückerstattung abzusehen, um das Unternehmen nicht zu gefährden. Ein Fünftel (19 Prozent) hat kein Verständnis dafür. Von jenen Befragten, die sich überhaupt nicht für Politik interessieren, haben 22 Prozent kein Verständnis, die Hälfte (51 Prozent) wiederum hat Verständnis. Jene, die sich ziemlich stark für Politik interessieren, zeigen auffallend mehr Verständnis (71 Prozent). 16 Prozent dieser Befragten hat wiederum kein Verständnis für Verzicht auf Rückerstattung.

Drei Fünftel würden von Stornierung absehen

Von denjenigen, welche Verständnis für einen Aufruf zum Verzicht auf Rückerstattung haben, würden 58 Prozent tatsächlich auf eine Stornierung verzichten. Ein Fünftel (18 Prozent) würde nicht von einer Stornierung absehen.

Alternative digitale Freizeitangebote und kulturelle Veranstaltungen werden von einem Fünftel wahrgenommen

20 Prozent aller Befragten würden in Zeiten der Corona-Krise auf digitale Freizeitangebote, wie Koch- oder Sportkurse oder auch Sprach- oder Musikunterricht per Video in Anspruch nehmen, 18 Prozent würden sich kulturelle Veranstaltungen als Stream ansehen. Männer würden diese Option häufiger nutzen als Frauen (21 Prozent vs. 15 Prozent Frauen). Beim Altersvergleich sind es am häufigsten die 25- bis 34-Jährigen (27 Prozent), die sich kulturelle Veranstaltungen als Stream ansehen würden. Am seltensten würden dies die Befragten ab 55 Jahren tun.

Die vollständigen Befragungsergebnisse zum Thema „Was Verbraucher sich von Unternehmen in der Corona-Krise wünschen“ können kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten hier heruntergeladen werden:

www.yougov.de/corona/unternehmen

YouGov bietet darüber hinaus eine sich laufend aktualisierende Übersichtsseite mit Umfrage-Ergebnissen und Daten rund um das Coronavirus an. Die Seite kann hier eingesehen werden:

www.yougov.de/coronavirus_ergebnisse_update

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