Neue Mobilitätskonzepte verändern den Markt

Lisa InhoffenMarketing Manager
Dezember 12, 2019, 1:53 nachm. GMT+0

E-Scooter, Taxi-Alternativen oder Car-Sharing-Angebote – die Fortbewegungsmöglichkeiten für Verbraucher werden vielfältiger. Wie die neuen Mobilitätsanbieter von der Bevölkerung angenommen werden und wo Wachstumspotential besteht, zeigt die aktuelle YouGov-Analyse.

Die Zeiten der klassischen Auto- und Bahnfahrer sind vorbei. Durch neue Mobilitätsangebote wie E-Scooter, Taxi-Alternativen und Car-Sharing verändert sich die Fortbewegung. Vor allem in urbanen Gebieten fällt die Entscheidung der Verbraucher für ein Fortbewegungsmittel dem Angebot entsprechend situativ. Jeder fünfte deutsche Großstädter (22 Prozent) nutzt aktuell alternative Fortbewegungsmittel. Doch sind diese Alternativen nur ein kurzes Phänomen oder die Zukunft? Die aktuelle YouGov-Analyse „Mobilität der Zukunft“ wirft einen Blick darauf, wie sich bestimmte Zielgruppen fortbewegen und worauf die Konsumenten im vernetzten mobilen Umfeld Wert legen.

Besonders Taxi-Alternativen und Car-Sharing sind bei Großstädtern beliebt

Der typische deutsche Großstädter ist heutzutage selten nur noch im Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß anzutreffen. Immer mehr von ihnen nutzen, neben Straßenbahn und klassischen Taxis, neue Mobilitätsdienste. Jeder Zehnte nutzt jeweils Taxi-Alternativen und Car-Sharing.
7 Prozent fahren mindestens gelegentlich mit Leihfahrrädern. Elektroroller sind mit 4 Prozent das am seltensten genutzte alternative Fortbewegungsmittel.

Dass vor allem die jüngeren Großstädter die neuen Mobilitätsdienstleister nutzen, stimmt nur bedingt. Zwar sind die Befragten bis 30 Jahre offener was Taxi-Alternativen, wie Uber und Free Now, angeht und fahren auch häufiger auf Leihfahrrädern durch die Stadt als die älteren Generationen. Bei Elektrorollern ist die Nutzung jedoch über alle Altersgruppen hinweg relativ ausgeglichen. Ähnlich sieht es bei Car-Sharing aus.

Nutzung der Mobilitätsangebots der Großstädtler

Das Wachstumspotential ist groß: Jeder vierte Großstädter denkt über Nutzung nach

Die Nutzung von neuen Mobilitätskonzepten zeigt Wachstumspotenzial. Besonders großes Interesse besteht dabei für Uber und Co. Mehr als ein Viertel der deutschen Großstädter kann sich vorstellen, Taxi-Alternativen zu nutzen – fast ebenso viele ziehen Car-Sharing in Betracht. Über die Nutzung von Leihfahrrädern denkt jeder Fünfte nach, bei Elektrorollern ist es jeder Sechste.

Fragmentierte Mobilität: Zur Party mit dem Elektroroller und zurück mit einer Taxi-Alternative

Je nachdem, wohin sich die Menschen bewegen, greifen sie auf unterschiedliche Fortbewegungsmittel zurück. Besonders der eigene Pkw und die öffentlichen Verkehrsmittel dominieren den Alltag der meisten Menschen, die in einer deutschen Großstadt leben. Jedoch gibt es durchaus Chancen für neue Mobilitätskonzepte, im Alltag der Menschen relevant zu werden. Elektroroller werden beispielsweise sehr gerne für Spazierfahren und zum Spaß eingesetzt oder auch gerne mal für den Hinweg zu Veranstaltungen, bei denen Alkoholkonsum geplant ist. Auf dem Rückweg von eben solchen wird dann ein Uber oder eine andere Taxi-Alternative gerufen.

Zu welchen Anlässen welche Fortbewegungsmittel genutzt werden

In kleineren Städten oder in ländlichen Gebieten sind neue Mobilitätsdienstleister nicht vertreten und daher den Menschen dort weniger bekannt. Diese nutzen erwartungsgemäß zu allen Anlässen häufiger den eigenen Pkw - besonders zum Einkaufen und bei Erledigungen, in der Freizeit und auf dem Weg zur Arbeit.

Potential bei Städtereisenden aus kleineren Städten und ländlichen Gebieten

Auffällig ist, dass die Menschen aus kleineren Städten und ländlichen Gebieten ihren eigenen Pkw auch häufiger im Urlaub und beim Sightseeing nutzen würden. Neue Mobilitätsangebote wie Uber oder Free Now, aber auch öffentliche Verkehrsmittel, ziehen sie deutlich seltener in Erwägung, obwohl diese an den Urlaubs- und Reisezielen gegebenenfalls verfügbar wären. Für Mobilitätsdienstleister besteht hier das Potential, diese Reisenden gezielt anzusprechen und Vorteile für eine temporäre Nutzung während beispielsweise eines Städtetrips hervorzuheben.

Klassische Anbieter liegen in Punkto Sicherheit vorne, neue Konzepte werden eher als kompliziert angesehen

Jedes Fortbewegungsmittel hat seine besonderen Stärken und Schwächen. Auf eine Eigenschaft achten Verbraucher jedoch bei jeder Mobilitätsform: Sie sollte sie sicher von A nach B bringen. Und hier schneiden vor allem öffentliche Verkehrsmittel und der eigene Pkw beim Verbraucher gut ab. Bei der Bewertung der Verlässlichkeit kann kein anderes Verkehrsmittel mit dem eigenen Pkw mithalten. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind besonders als umweltschonend in den Köpfen der Verbraucher präsent.

Für neue Mobilitätsdienstleister ist es also eine große Herausforderung, bei diesen etablierten Größen eine wirkliche Relevanz für die Verbraucher zu erlangen. Deren aktuell noch eher geringe Nutzung mag auch dadurch zustande kommen, dass die Verbraucher noch wenig vertraut im Umgang mit Elektrorollern und Taxi-Alternativen sind. Die eigentlich als praktisch gedachte Buchung und Nutzung über eine App wird von vielen als kompliziert wahrgenommen.

Nicht nur der Buzz zählt: Elektroroller zwar vielbekannt, aber wenig genutzt

Was vor allem die Anbieter von Elektrorollern geschafft habe ist es, im öffentlichen Diskurs aufzutauchen. Zwar ist deren Nutzung noch sehr selten, jedoch haben Verbraucher im Vergleich zu anderen alternativen Fortbewegungsmittel häufiger eine Vorstellung davon, welche Eigenschaften sie mit den elektrisierten Rollern assoziieren. Sie werden besonders oft als außergewöhnlich und umweltschonend wahrgenommen, jedoch weniger als sicher.

Anbieter sollten sich auf eine klare Kommunikation konzentrieren, um die Vorteile ihrer Services hervorzuheben und die richtigen Zielgruppen ansprechen.

Sehen Sie sich diese Zielgruppen in unserer Analyse an. Die vollständige Analyse zum Thema „Mobilität der Zukunft“ kann kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten hier heruntergeladen werden:

www.yougov.de/analyse/mobilität

Medienvertreter können die Analyse über den Pressekontakt erhalten.

Foto: Getty