Wie Ost- und Westdeutsche wirklich ticken

Philipp SchneiderHead of Marketing
Oktober 01, 2015, 12:00 nachm. GMT+0

Auch 25 Jahre nach der Wiedervereinigung finden es die meisten Deutschen gut, wieder ein Land zu sein. Doch noch gibt es Unterschiede zwischen Ost und West.

Die deutliche Mehrheit (66 Prozent) der deutschen Bevölkerung begrüßt die Wiedervereinigung. Dennoch stimmen 71 Prozent der Westdeutschen und 83 Prozent der Ostdeutschen der Aussage zu, dass es auch 25 Jahre nach der Wiedervereinigung noch große Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland gibt. Das sind Ergebnisse aus mehr als 80.000 für die deutsche Bevölkerung repräsentativen Interviews, die YouGov zwischen September 2014 und April 2015 mit dem OmnibusDaily für das Buch „Wie wir Deutschen ticken“ durchführte.

Fast die Hälfte der Ostdeutschen (47 Prozent), aber nur ein Drittel (36 Prozent) der Westdeutschen geben an, die von Helmut Kohl versprochenen „blühenden Landschaften“ seien weitgehend Realität geworden. Dennoch können sich 41 Prozent der Bundesbürger im Westen vorstellen, im Osten zu leben. Umgekehrt kann sich mehr als die Hälfte der Ostdeutschen (58 Prozent) ein Leben im Westen vorstellen. Auch bei der Frage nach der Abschaffung des Solidaritätszuschlags ist man sich uneins. So sind im Westen 86 Prozent dafür, aber im Osten nur 58 Prozent.

Zudem sind mehr als drei Viertel der Ostdeutschen (76 Prozent) und 45 Prozent der Westdeutschen davon überzeugt, dass es in der DDR Dinge gab, die besser waren als in der alten Bundesrepublik. Hierzu zählt für die Ostdeutschen beispielsweise die Gleichberechtigung der Frau: Fast zwei Drittel (64 Prozent) der ostdeutschen Bundesbürger sind der Ansicht, dass diese in der DDR besser verwirklicht war als in Westdeutschland. Im Westen sagen dies lediglich 38 Prozent.

Annähernd einig ist man sich allerdings beim Thema Mentalität: Hier sagen 79 Prozent im Westen und 86 Prozent im Osten, dass es zwischen Menschen, die in den alten bzw. in den neuen Bundesländern aufgewachsen sind, Unterschiede gibt. Dass diese allerdings immer weniger werden, sieht man daran, dass zwar mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Deutschen über 55 Jahren, aber nur noch 37 Prozent der 18 bis 24-jährigen sagen, dass sie, schnell merken, ob jemand in ihrem Alter aus Ost- oder aus Westdeutschland kommt.

An anderer Stelle zeigt sich, wie stark Ost und West im letzten Vierteljahrhundert zusammengewachsen sind. So meinen 70 Prozent der Westdeutschen und 71 Prozent der Ostdeutschen, man solle mit der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit langsam Schluss machen und in die Zukunft schauen. Und auch bei der Frage, welche fünf Eigenschaften "typisch Deutsch" sind, ist man sich einig. So ist der typische Deutsche in Ost und West pünktlich, pflichtbewusst, fleißig, ordnungsliebend und Bierliebhaber.

DAS BUCH

Das sind nur einige von 555 Umfrageergebnissen des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov, die auf 192 Seiten im Edel Verlag erschienen Buch „Wie wir Deutschen ticken“ präsentiert werden. Mit einem liebevollen Blick auf das Volk der Dichter und Denker haben Autor Christoph Drösser und Herausgeber Holger Geißler Ergebnisse von mehr als 80.000 repräsentativen Interviews, die YouGov zwischen September 2014 und April 2015 mit der Mehrthemenumfrage OmnibusDaily durchführte, zusammengestellt. Die Ergebnisse wurden von Studenten des EMBA Media Labs der Europäischen Medien- und Business-Akademie in Hamburg in bunte Infografiken übersetzt.

Weitere Informationen zum Buch finden Sie hier.

Abbildungen: © 2015 Edel Germany GmbH; Foto: AP/AP/Press Association Images

Laden Sie sich hier die Buchseite zum Ost-West-Vergleich herunter: Buchseite "Wie wir Deutschen ticken": Ost-West-Vergleich