Der neue YouGov Report „The Future of Financial Services“ untersucht in Zeiten von Digitalisierung und Pandemie den Status Quo der Finanzaktivitäten von Verbrauchern in 18 Märkten.
Köln, 30.03.2022. Die Finanzdienstleistungsbranche befindet sich in einem rasanten Wandel. Die Digitalisierung hat starke Auswirkungen auf das Verhalten und die Erwartungen der Verbraucher. Und auch die Corona-Pandemie tut ihr übriges in Bezug auf den technologischen Wandel und die Veränderung von Verhaltensmustern der Menschen.
In Deutschland vollzieht sich dieser Wandel langsamer als in anderen Ländern. Während 69 Prozent der Deutschen angeben, in den letzten drei Monaten eine Zahlung mit Bargeld vorgenommen zu haben, sagen nur 12 Prozent der deutschen Befragten, in derselben Zeitspanne eine kontaktlose mobile Zahlung mit einer digitalen Geldbörse in einem Geschäft vorgenommen zu haben (z. B. mit dem Smartphone, der Smartwatch), und nicht mit einer physischen Bank- oder Kreditkarte. Was die Barzahlung angeht, führen die Deutschen mit Befragten aus Singapur (73 Prozent), aus Spanien (71 Prozent) und aus dem Vereinigten Königreich (69 Prozent) die Liste unter allen untersuchten 18 Märkten an. Bezogen auf die kontaktlose Zahlung mit einer digitalen Geldbörse hingegen bilden die Deutschen gemeinsam mit Frankreich (ebenfalls 12 Prozent) das Schlusslicht. Auf europäischer Ebene ist hierbei Dänemark Spitzenreiter (31 Prozent), in asiatischen Märkten ist diese Zahlungsart jedoch noch viel verbreiteter: Am häufigsten sagen Befragte aus Hongkong (53 Prozent), aus Indien (43 Prozent) sowie aus China und Singapur (jeweils 42 Prozent), innerhalb der letzten drei Monate eine kontaktlose mobile Zahlung mit einer digitalen Geldbörse in einem Geschäft vorgenommen zu haben.
Dies sind Ergebnisse der aktuellen Studie „The Future of Financial Services“ der internationalen Data & Analytics Group YouGov, für die im Dezember 2021 mehr als 20.000 Personen in 18 Märkten weltweit über ihre Finanzaktivitäten und ihr Vertrauen in Finanzdienstleistungen befragt wurden, um zu verstehen, mit welcher Motivation und in welchem Umfang verschiedene Finanz-Produkte und -Dienstleistungen genutzt werden. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahren. Die Stichproben aus Mexiko und Indien sind städtisch-repräsentativ, die Stichproben aus Indonesien, China und Hongkong online-repräsentativ.
Die Zahlungsarten und deren Unterschiede in den Altersgruppen
Bezogen auf das Alter der Deutschen zeigen die Daten von YouGov, dass die Kluft zwischen traditionellen und digitalen Zahlungsarten bei älteren Verbrauchern am größten ist. Während die älteren Befragten ab 55 Jahren am häufigsten sagen, in den letzten drei Monaten eine Zahlung mit Bargeld vorgenommen zu haben (81 Prozent vs. 47 Prozent der 25- bis 34-Jährigen), sagen sie hingegen am seltensten, eine kontaktlose mobile Zahlung mit einer digitalen Geldbörse in einem Geschäft vorgenommen zu haben (7 Prozent vs. 21 Prozent der 18- bis 24-Jährigen).
Nachhaltige Geldanlagen in Zukunft weltweit häufiger eingeplant
8 Prozent der Personen in den 18 untersuchten Märkten geben an, innerhalb der letzten drei Monate eine nachhaltige Anlage getätigt zu haben (z. B. „grüne“ Wertpapiere; Fonds ohne Unternehmen, die der Umwelt schaden; Fonds mit einem höheren ESG-Anteil; „Impact“-Anlagen, die neben einer Rendite auch positive Auswirkungen auf die Umwelt oder Gesellschaft generieren). Die Deutschen befinden sich bei dieser Aussage unter dem weltweiten Durchschnitt (6 Prozent).
Auch bei dem Stichwort „Nachhaltigkeit“ sind die asiatischen Märkte progressiver als die Europäer: Während unter europäischen Befragten die Schweden am häufigsten sagen, nachhaltige Geldanlagen getätigt zu haben (10 Prozent), sagen dies in Indonesien 18 Prozent, in Indien 16 Prozent und in China und den Vereinigten Arabischen Emiraten jeweils 14 Prozent. Die zukünftige Tendenz bezüglich nachhaltiger Anlagen ist steigend. In den kommenden 12 Monaten planen die Befragten weltweit noch häufiger, in nachhaltige Geldanlagen zu investieren (12 Prozent vs. 8 Prozent in den letzten drei Monaten). In Deutschland steigt dieser Wert nur leicht um 2 Prozentpunkte auf 8 Prozent.
Emma McInnes, Global Sector Head of Financial Services bei YouGov, sagt zu den Ergebnissen der Studie:
„Der Wandel der Finanzdienstleistungsbranche stellt für etablierte Finanzdienstleister eine große Herausforderung dar: Sie müssen in der Lage sein, das Tempo des Wandels, den potenziellen Erfolg und die Langlebigkeit von Innovationen nach Einführung einzuschätzen. Zusätzlich müssen sie entscheiden, worauf sie ihre eigenen Transformationsanstrengungen konzentrieren sollten. Für neue Marktteilnehmer besteht die Herausforderung darin, der Innovationskurve voraus zu sein und zu verstehen, wie sie Verbraucher an sich binden können, bevor traditionelle Marken reagieren.“
Die vollständige Studie zum Thema „The Future of Financial Services“ (in englischer Sprache) kann kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten hier heruntergeladen werden.
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Anne-Kathrin Sonnenberg
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