Homeoffice wegen Corona: Nicht alle können, nicht alle wollen, viele müssen

Katharina BeckMarketing & PR Manager
März 27, 2020, 10:25 vorm. GMT+0

Die Corona-Krise hat starke Auswirkungen auf Wirtschaft und Unternehmen und betrifft somit auch viele Arbeitnehmer ganz direkt. Aktuelle YouGov-Ergebnisse zeigen, welchen Herausforderungen sich die Deutschen jetzt stellen müssen und welche positiven und negativen Seiten die Arbeit von zu Hause hat.

Die Herausforderungen und Auswirkungen, die die gegenwärtige Corona-Krise mit sich bringt, sind vielfältig: Jeder fünfte Erwerbstätige (22 Prozent) arbeitet wegen des Coronavirus aktuell im Homeoffice oder in Telearbeit. Jeder Zehnte (10 Prozent) wurde wegen des Virus sogar vorübergehend freigestellt oder beurlaubt. Von Kurzarbeit, für das der Gesetzgeber nun Sonderregelungen in der Corona-Krise beschlossen hat, geben 9 Prozent der Erwerbstätigen an, betroffen zu sein. Zudem sorgt sich knapp ein Fünftel (17 Prozent) wegen des Coronavirus um die eigene berufliche Zukunft. Für zwei von fünf Erwerbstätigen (43 Prozent) hat sich die Arbeitssituation durch das Virus allerdings nicht verändert.

Nicht alle, die können, wollen dauerhaft von zu Hause arbeiten

Für mehr als zwei von fünf (44 Prozent) Erwerbstätigen, die angeben, wegen des Coronavirus derzeit im Homeoffice zu arbeiten, ist das Arbeiten von zu Hause derzeit verpflichtend. Einige Unternehmen hingegen bieten die Arbeit im Homeoffice derzeit auf freiwilliger Basis an. 36 Prozent jener Berufstätigen, die aktuell von zu Hause arbeiten, haben dieses Angebot angenommen und arbeiten ausschließlich im Homeoffice, 17 Prozent tun dies teilweise.

Für Mehrheit ist Arbeit im Homeoffice nicht möglich

Für die Mehrheit (53 Prozent) jener Berufstätigen, die wegen des Coronavirus nicht im Homeoffice arbeiten, ist der Grund ganz klar: In ihrem Beruf ist die Arbeit von zu Hause nicht möglich. Ein kleiner Teil (7 Prozent) hätte die Möglichkeit, aber arbeitet lieber im Büro. Jeder Sechste (16 Prozent) der Erwerbstätigen gibt an, der Arbeitgeber hätte bislang keine Möglichkeit zum Homeoffice gegeben.

Work und Life an einem Ort: Viele Aspekte, die auf die Balance einwirken

Die Arbeit von zu Hause, ob auferlegt oder freiwillig, bringt auch negative Aspekte mit sich. Knapp ein Drittel (31 Prozent) der befragten Erwerbstätigen, die im Homeoffice arbeiten, sagt, die Vermischung aus Beruflichem und Privaten sei für sie ein klarer negativer Aspekt. Knapp dahinter folgt ein ganz praktischer Grund: 29 Prozent bemängeln eine schlechtere technische Ausstattung, wie die Stabilität der Internetverbindung oder die Anzahl oder Größe der Bildschirme, als im Büro. Für fast ebenso viele (28 Prozent) sind Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit Kollegen ein Problem des Homeoffice. Aber: Immerhin 30 Prozent der im Homeoffice Arbeitenden sagen, für sie gebe es keine negativen Aspekte an der Arbeit von zu Hause.

Wegfallender Arbeitsweg positivstes Kriterium bei Homeoffice

Ganz anders sieht es bei der Frage nach den positiven Aspekten aus. Hier sagen nur 3 Prozent, dass sie der Arbeit im Homeoffice nichts Positives abgewinnen könnten. Generell zeigt sich beim Blick in die Daten, dass die positiven Aspekte durchaus häufiger als zutreffend ausgewählt werden als die negativen: Für drei Viertel (76 Prozent) der Befragten im Homeoffice ist der wegfallende Weg zur Arbeit ein klarer positiver Aspekt. Die Hälfte (52 Prozent) erfreut sich zudem einer freieren Arbeitszeitgestaltung. Ebenfalls gibt die Hälfte (49 Prozent) an, dass es einfacher sei, andere Dinge, wie zum Beispiel Hausarbeit, neben der Arbeit zu erledigen. Ein weiterer von den Erwerbstätigen im Homeoffice oft als positiv bewerteter Punkt ist das Ausbleiben eines Dresscodes (46 Prozent), weniger Stress (34 Prozent) sowie keine Ablenkung durch Kollegen (32 Prozent). Etwa jeder Fünfte macht es sich zudem gerne gemütlicher als im Büro: 22 Prozent gefällt es, keinen festen Arbeitsplatz zu haben und auch von der Couch oder im Bett arbeiten zu können.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1.065 Erwerbstätige in Deutschland ab 18 Jahren vom 20.-23. März 2020 bevölkerungsrepräsentativ befragt.

YouGov bietet eine sich laufend aktualisierende Übersichtsseite mit Umfrage-Ergebnissen und Daten rund um das Coronavirus an. Die Seite kann hier eingesehen werden: https://yougov.de/coronavirus_ergebnisse_update

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