Digitalisierung an der Einkaufskasse – Kassenbon per Email für viele vorstellbar

Katharina BeckMarketing & PR Manager
Dezember 12, 2019, 12:59 nachm. GMT+0

Die anstehende Kassenbon-Pflicht ab 2020 bedeutet für den stationären Handel, künftig kilometerweise Kassenzettel auszudrucken. Unsere Studie zeigt, dass viele Verbraucher einem digitalen Einkaufsbeleg indes offen gegenüberstehen.

Ob an der Supermarkt-Kasse, beim Elektronik-Händler oder in der Drogerie – das Aushändigen des Kassenbons ist in den meisten Geschäften selbstverständlich. Ab Januar 2020 wird es sogar für alle zur Pflicht. Eine Möglichkeit dem Zettelchaos zu entgehen, wäre die Digitalisierung des Einkaufbelegs, doch dabei müssen auch die Verbraucher mitspielen. Eine aktuelle YouGov-Studie zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen beim Einkauf im stationären Handel in vielen Fällen die Zusendung des Kassenbons per Email oder Messenger anstelle eines ausgedruckten Belegs bevorzugen würde.

Je nach genutzter Zahlungsmethode allerdings variiert die Bereitschaft, auf den ausgedruckten Beleg zu verzichten. Drei Viertel der Deutschen (76 Prozent), die ihre Einkäufe unter anderem per Mobile Payment bezahlen, würden einen elektronischen Kassenbon dem Papierbeleg vorziehen. Bei Befragten, die ihre Einkäufe mit EC- oder Kreditkarte bezahlen, ist diese Bereitschaft hingegen etwas weniger ausgeprägt: Zwei Drittel der Kreditkarten-Zahler (65 Prozent) und mehr als jeder zweite EC-Karten-Zahler (58 Prozent) wären bereit, auf den Thermopapierbeleg zu verzichten. Bei Barzahlenden ist das Umfrageergebnis ein anderes: Weniger als die Hälfte (45 Prozent) der Befragten, die im Geschäft bar zahlen, würde den elektronischen Beleg bevorzugen.

Etwa jeder Zweite nimmt den Kassenbon immer mit

Anlässlich der anstehen Bonpflicht stellt sich zudem die Frage, wie häufig die Deutschen den Bon mitnehmen und aus welchem Grund. Knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten gibt an, den Kassenbon immer nach dem Einkauf einzustecken. Ein Drittel der Befragten (34 Prozent) tut dies manchmal. 13 Prozent sagen, dass sie den Einkaufsbeleg selten (10 Prozent) oder nie (3 Prozent) mitnehmen.

Garantie ist Hauptgrund für die Mitnahme des Kassenbons

Für jene Befragte, die den Kassenbon bei Offline-Einkäufen nur manchmal oder selten mitnehmen, sind die Gründe für die vereinzelte Mitnahme des Bons vielfältig. Am häufigsten wird sich für den Kassenbon entschieden, wenn Produkte mit Garantie gekauft werden (91 Prozent) oder wenn ein möglicher Umtausch in Betracht gezogen wird (85 Prozent). Auch Einkäufe mit hohen Beträgen (79 Prozent) oder Besorgungen für Dritte (88 Prozent) werden hier am häufigsten als Begründungen angegeben.

Ein extra ausgedruckter Bon ist für viele kein Grund zur Mitnahme

Wenn bald die Pflicht zum Aushändigen eines Kassenbons gilt, werden womöglich viele der extra ausgedruckten Zettel liegen gelassen. Mehr als die Hälfte der Deutschen (52 Prozent), die den Kassenzettel grundsätzlich eher manchmal oder selten mitnehmen, würden diesen auch dann liegen lassen, wenn die Kassierer ihnen den ausgedruckten Zettel ungefragt hinhalten.

Deutsche zur Kassenbon-Pflicht zwiegespalten

Mit der anstehenden Einführung der Kassenbon-Pflicht ab 2020 fürchtet der Einzelhandel erhöhte Kosten, beispielsweise für die Anschaffung neuer Kassensysteme oder die zunehmende Menge an Kassenzettelpapier. Auch Umweltschützer kritisieren den Zwang zur Ausstellung eines Kassenbons auch für Kleinstbeträge. Etwa jeder zweite der deutschen Verbraucher (49 Prozent) lehnt die Einführung der Kassenbon-Pflicht ab, zwei von fünf (41 Prozent) hingegen befürworten sie. Jeder Zehnte (10 Prozent) enthält sich. Die Deutschen scheinen also gespalten zur Einführung der neuen Verordnung, mit der die Bundesregierung verstärkt gegen Steuerbetrug vorgehen will.

Für die Studie wurden auf Basis des YouGov Omnibus 2.047 Personen zwischen dem 06. und 08.12.2019 mittels standardisierter Online-Interviews befragt. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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