Deutsche in Weltspartags-Nostalgie

Katharina BeckMarketing & PR Manager
Oktober 28, 2019, 9:46 vorm. GMT+0

YouGov-Studie zum Weltspartag (30. Oktober) in Kooperation mit SINUS-Institut

Wer erinnert sich nicht an die Zeiten, als am Weltspartag in der – meist überfüllten – Bankfiliale Sparschweine, Taschenrechner und gute Tipps verschenkt wurden? Die eingefleischten Weltspartag-Fans sind in Deutschland rar geworden. Nur 4 Prozent besuchen an diesem Tag immer eine Bankfiliale. Weitere 7 Prozent tun dies meistens. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage in Kooperation mit SINUS-Institut.

Bei Erziehungsberechtigten von Kindern unter 18 Jahren sind die Besucherzahlen hingegen größer: 5 Prozent von ihnen besuchen immer und 14 Prozent meistens ihre Bank am Weltspartag. Das zeigt sich auch darin, dass knapp zwei Drittel der Deutschen (61 Prozent) sagen, der Weltspartag sei nach wie vor wichtig, um Kindern die Bedeutung von Sparen beizubringen. Dazu kommt eine gewisse Nostalgie: Sechs von zehn Deutschen (60 Prozent) wünschen sich, der Weltspartag hätte wieder eine so große Bedeutung wie in ihrer Kindheit. Auffallend ist, dass diese Haltung mit zunehmendem Alter stärker vertreten ist.

Deutsche hängen alten Spartraditionen nach

Weiterhin sagen 62 Prozent der Deutschen, dass sie die Zeiten vermissen, in denen das gute alte gedruckte Sparbuch die wichtigste Form des Sparens war. Dennoch ist man sich der Bedeutung der Banken für Sparzwecke bewusst: Immerhin 55 Prozent geben an, dass das Geld auch bei niedrigen Zinsen auf der Bank besser aufgehoben ist als zu Hause – insbesondere die Gruppe der über 70-Jährigen stimmt dieser Aussage zu gut zwei Dritteln zu (64 Prozent).

Ambivalente Einstellung zum niedrigen Zinsniveau und Negativzinsen

Der geringe Zulauf am Weltspartag ist unter anderem auf das derzeit sehr niedrige Zinsniveau zurückzuführen. Damit geht auch ein Bedeutungsverlust für das Sparbuch einher: Mehr als zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) sind der Ansicht, dass das klassische Sparen in Zeiten niedriger Zinsen keinen Sinn mehr für sie ergibt.

81 Prozent haben bereits zumindest vom Begriff „Negativzinsen“ gehört, 42 Prozent ist dieser sogar gut bekannt. Für jeden Dritten (37 Prozent) sind Negativzinsen ein wahrscheinliches Szenario der nächsten fünf Jahre. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) würden daher ihr Geld eher unter das Kopfkissen als auf das Sparbuch legen, wenn sie für Spareinlagen bezahlen müssten.

Der Lichtblick für die Bankenbranche trotz Negativzinsphase: Fast drei Viertel der Bevölkerung (72%) sind bereit, auch alternative Anlageformen in Betracht zu ziehen. Weiterhin finden es 60% gut, dass man aufgrund der niedrigen Zinsen derzeit sehr günstige Kredite bekommt.

Deutsche sind sparsam

Übrigens: Drei Viertel (75 Prozent) der deutschen Gesamtbevölkerung halten sich für sparsame Menschen, die meisten Sparfüchse finden sich mit 82 Prozent insbesondere in der Gruppe der 50- bis 69-Jährigen. Da darf auch das berühmte Sparschwein nicht fehlen: 58 Prozent der Bevölkerung sammelt kleine Geldbeträge, um sie später für eine besondere Anschaffung auszugeben oder auf ein Sparbuch bzw. -konto zu legen.

Weltspartag in Österreich bekannter als in Deutschland

Gut der Hälfte der Deutschen (54 Prozent) ist der Weltspartag am 30. Oktober bekannt. In Österreich ist dieser Aktionstag deutlich prominenter: Unseren Nachbarn ist der Tag zu 91 Prozent ein Begriff. Das hat eine Umfrage von INTEGRAL Marktforschung für Österreich ergeben. Die Daten zeigen auch: Sparsamer als wir sind die Österreicher dennoch nicht.

Die Pressecharts können unter folgendem Link kostenlos heruntergeladen werden: www.yougov.de/Pressecharts_Weltspartag_2019

Über die Studie

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.098 Personen zwischen dem 01.10. und 09.10.2019 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.