YouGov-Analyse zur Traditionsmarke Rama
Die Streichfettmarke Rama feiert 2024 ihr 100-jähriges Jubiläum! Der multinationale Lebensmittelhersteller Upfield zelebriert den runden Geburtstag seiner Marke mit dem Motto “Rama – 100 Jahre für euch da!“.
Die Traditionsmarke behauptet sich schon lange im hart umkämpften deutschen Lebensmittelsektor und bringt eine lange Markenhistorie und Unterstützung durch den Mutterkonzern Upfield mit. Letztes Jahr hatte die Marke jedoch mit negativer PR zu kämpfen: Rama erhielt im Januar 2023 den Titel der “Mogelpackung“ des Jahres 2022. Die Verbraucherzentrale Hamburg verlieh der Marke den Negativpreis, da Rama in gleich großen Dosen weniger Produkt bietet und 25% teurer geworden ist.
Doch wie sehen Verbraucher den Markenklassiker heute? Mithilfe des Markenmonitor YouGov BrandIndex sowie dem Zielgruppen-Segmentierungs-Tool YouGov Profiles haben wir untersucht, wie die traditionsreiche Marke bei den deutschen Verbrauchern ankommt.
Die Zielgruppe der Rama-Käufer
16 Prozent der Deutschen geben aktuell an, Kunden von Rama zu sein, während 31 Prozent der Verbraucher die Marke für ihren nächsten Kauf in Betracht ziehen. Der Altersvergleich zeigt, dass sich Rama unter älteren Verbrauchern etwas besser durchsetzen kann: 17 Prozent der Befragten ab 55 Jahren sind Kunden von Rama, unter 18- bis 34-Jährigen sagen dies 13 Prozent.
Rama-Kunden sind häufiger in einer Beziehung und leben mit ihrer Partnerin / mit ihrem Partner zusammen (59 vs. 55 Prozent der Gesamtbevölkerung). Sie haben seltener einen Abitur-Abschluss im Vergleich zur deutschen Gesamtheit (27 vs. 33 Prozent).
Rama-Kunden sind seltenere Fans von fleischloser Kost oder Bio-Lebensmittel
Interessant ist, dass Kunden des pflanzlichen Streichfetts seltener fleischloses Essen zu bevorzugen scheinen: 32 Prozent unter ihnen sind der Meinung, dass eine fleischlose Ernährung die gesündere Wahl sei (vs. 36 Prozent der Gesamtbevölkerung), und nur jeder Vierte (24 Prozent) findet es ethischer, Veganer(in) zu sein (vs. 29 Prozent). 60 Prozent der Rama-Kunden finden hochwertiges Fleisch zu teuer (vs. 53 Prozent).
Auch wird das Thema Bio-Lebensmittel bei Rama-Käufern nicht priorisiert: 45 Prozent unter ihnen sind nach eigener Aussage bereit, für Bio-Produkte mehr zu zahlen (vs. 51 Prozent). Nur 42 Prozent ziehen es vor, ihrer Familie Biokost und natürliche Lebensmittel zu servieren.
Bei dem Trend-Thema Nachhaltigkeit haben Rama-Kunden auch noch Nachholbedarf: 22 Prozent sagen, sie möchten recyclen, finden es aber zu anstrengend (vs. 26 Prozent). 34 Prozent sind bereit, für nachhaltige Energie mehr zu bezahlen (vs. 37 Prozent).
Mogelpackungs-Presse brachte negativen Buzz
Die Negativ-Presse rund um die “Mogelpackungs-Auszeichnung” von Rama Anfang 2023 bescherte der Marke letztes Jahr einen drastisch gesunkenen Buzz-Wert im YouGov BrandIndex. Während die Werte seit den Jahren zuvor zwischen +5 und +8 pendelten, sank der Buzz von Rama nach dem “Skandal” in kürzester Zeit um ca. 9 Scorepunkte nach unten und landete bei -1,5. Im Laufe des weiteren Jahres konnte sich Rama dann allerdings wieder erholen.
Vielleicht haben es Traditionsmarken, die langjährige Marktpräsenz haben, manchmal ein bisschen schwer, sich zu modernisieren. Wir wünschen Rama für die nächsten 100 Jahre, dass die Marke sich noch ein bisschen besser unter jüngeren Verbrauchern platzieren kann, für die ja Themen, wie Nachhaltigkeit und bewusste Ernährung immer wichtiger werden.