Was die Deutschen können

Oktober 10, 2015, 12:00 vorm. GMT+0

Die meisten Deutschen können mindestens ein Gericht kochen und eine Glühlampe austauschen. Doch beim Reifenwechsel und der Steuererklärung hakt es bei Vielen.

Das Leben als Erwachsener ist schwierig – und nicht alles, was man können sollte, lernt man in der Schule. Manches muss man sich selbst beibringen, anderes lernen Viele von den Eltern oder Bekannten.

Und glaubt man der Mehrzahl der Deutschen, so sind sie durchaus gewappnet für die kleinen und großen Schwierigkeiten unserer modernen Welt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Denn die große Mehrheit der Befragten (88 Prozent) ist nicht nur in der Lage, ohne fremde Hilfe eine Maschine Wäsche zu waschen, sondern kann auch mindestens ein Gericht kochen (93 Prozent) oder eine Glühbirne austauschen (91 Prozent).

Kompliziert wird es allerdings, wenn es um das Wechseln von Autoreifen geht – das können nur 46 Prozent der Befragten ohne Hilfe. Oder wenn die Steuererklärung fällig ist. Gerade einmal gut die Hälfte (51 Prozent) ist nach eigenen Angaben in der Lage, das alleine zu erledigen.

Vergleicht man das, was Männer und Frauen – zumindest nach eigenen Angaben – häufiger können als das jeweils andere Geschlecht, scheint es zum einen Dinge zu geben, in denen sich traditionelle Rollenbilder bestätigen. So sagen drei von vier Männern (72 Prozent), aber nur ein Fünftel der Frauen (22 Prozent), sie könnten ohne Hilfe einen Autoreifen wechseln. Dafür scheint das Bügeln eher eine Frauen- (91 Prozent) als eine Männerfähigkeit (67 Prozent) zu sein.

Zum anderen gibt es aber auch Bereiche, in denen Männer und Frauen gleich gut (oder schlecht) sind. Eine Glühlampe austauschen kann fast jeder Mann (93 Prozent) und fast jede Frau (90 Prozent), genauso mindestens ein Gericht kochen (Männer: 90 Prozent, Frauen: 95 Prozent) oder selbstständig eine Wand streichen (Männer: 84 Prozent, Frauen: 77 Prozent). Und auch bei der Erstellung der eigenen Steuererklärung sind die Unterschiede relativ klein: 54 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen benötigen dabei keine Hilfe.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden in Deutschland 1172 Personen im Zeitraum vom 2. bis 6. Oktober 2015 repräsentativ befragt.

Foto: Niklas Larsson/AP/Press Association Images