Vier von zehn Deutschen halten die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland für zu hoch - so wie schon im Februar.
Gut 150.000 Menschen haben in den ersten sechs Monaten in Deutschland Asyl beantragt. Kriege, Armut und Verfolgung zwingen sie, den beschwerlichen und oft gefährlichen Weg anzutreten.
Doch vielen Deutschen ist die Zahl der Asylsuchenden zu hoch. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Dabei gab knapp jeder dritte Befragte (29 Prozent) an, dass die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland viel zu hoch sei, weitere 13 Prozent halten sie für etwas zu hoch. Auf der anderen Seite sind jeweils etwa ein Siebtel der Befragten der Meinung, dass Deutschland noch wenige (13 Prozent) bzw. wesentlich (14 Prozent) mehr Asylsuchende aufnehmen könnte. Knapp jeder Vierte (22 Prozent) sagt, die Zahl sei momentan gerade richtig, solle aber nicht mehr steigen.
Diese Zahlen haben sich seit Ende Februar, als YouGov die Frage schon einmal stellte, nur wenig verändert. Damals war insgesamt knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent) der Meinung, es gebe schon zu viele Asylsuchende in Deutschland, 26 Prozent sagten, es könnten ruhig noch mehr kommen.
Und genau wie vor fünf Monaten sind es auch heute unter anderem die Wähler von Union und Linkspartei, die nicht noch mehr Asylsuchende aufnehmen wollen. Von ersteren sagen insgesamt 43 Prozent, es seien schon zu viele Flüchtlinge in Deutschland, von den Wählern der Linken sogar 48 Prozent. Dagegen sind bei den SPD-Wählern nur 29 Prozent dieser Meinung, bei den Anhängern der Grünen sogar nur 15 Prozent.
Große Unterschiede gibt es daneben auch zwischen West- und Ostdeutschen. Während in den alten Bundesländern 40 Prozent die Zahl der Asylsuchenden für zu hoch hält, tut dies in den den neuen Bundesländern mehr als die Hälfte (51 Prozent).
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1176 Personen im Zeitraum vom 21. bis 24. Juli 2015 repräsentativ befragt.
Fotos: Mauro Buccarello/AP/Press Association Images / isoimages/Demotix/Press Association Images (Umfragebild)