Die weltweite Wirtschaftslage musste in den letzten Jahren zahlreiche Hindernisse überwinden und sieht sich auch weiterhin vielen Herausforderungen gegenüber. Der Krieg in der Ukraine, die Inflation sowie die Corona-Pandemie und die Lieferkettenunterbrechungen haben verursacht, dass Preise im Jahr 2022 schneller stiegen als die Haushaltseinkommen. Der aktuelle YouGov Report „Financial Outlook 2023: Navigate the storm” zeigt unter anderem, welche Märkte und demografischen Gruppen finanziell am stärksten von der Krise betroffen sind, wie die Verbraucher mit den Folgen umgehen und welche finanziellen Prioritäten gesetzt werden.
Einkommen weltweit gesunken
Der sogenannte DSI (Discretionary Spending Index) misst die Ermessensausgaben pro Person. Ein Vergleich derjenigen Verbraucher weltweit, deren Einkommen in den letzten 12 Monaten zugenommen hat (15 Prozent) mit jenen, deren Einkommen abgenommen hat (50 Prozent), ergibt einen negativen DSI von -35 Prozent.
Obwohl der DSI in allen 18 von YouGov untersuchten Märkten in den vergangenen 12 Monaten negativ war, zeigen sich im Ländervergleich doch große Unterschiede: In Großbritannien (-52 Prozent), Italien (-49 Prozent) und Polen (-46 Prozent) ist die Differenz zwischen schrumpfendem und steigendem Einkommen am größten. Deutschland liegt bei -28 Prozent DSI und schneidet im europaweiten Vergleich am besten ab.
Ein Blick auf die asiatischen Märkte zeigt, dass der Verlust hier geringer ist als in den westlichen Märkten. Indien zeigt die besten Werte (-13 Prozent), aber auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten (-22 Prozent) sowie in Hongkong und Singapur (jeweils -26 Prozent) sind die Angaben der Verbraucher bezüglich ihres Einkommens weniger negativ.
Schlechte Zukunftsaussichten
Ein Ausblick auf die kommenden 12 Monate zeigt, dass deutsche Verbraucher ihre persönlichen Finanzen eher negativ einschätzen: Für Deutschland ergibt sich in den kommenden 12 Monaten ein DSI-Wert von -30 Prozent und somit eine Verschlechterung zu den letzten 12 Monaten (DSI -28 Prozent). Damit liegt Deutschland unter dem weltweiten Durchschnittswert für die nächsten 12 Monate (-28 Prozent) und ist eines der wenigen Länder, deren DSI-Werte einen negativen Trend zeigen.
Weltweit gibt die Mehrheit der Verbraucher (61 Prozent) an, dass ihr frei verfügbares Einkommen in den letzten 12 Monaten “stark” gesunken ist, und ist der Meinung, dass dies auch in den kommenden 12 Monaten der Fall sein wird. In Deutschland sagen dies 66 Prozent. Damit liegen deutsche Verbraucher im oberen Mittelfeld, also über dem globalen Durchschnitt. Mit jeweils 72 Prozent sind italienische und schwedische Verbraucher am häufigsten der Meinung, ihr verfügbares Einkommen wäre “stark” gesunken und wird dies auch in absehbarer Zukunft tun. In Mexiko dagegen gibt dies weniger als die Hälfte der Befragten (46 Prozent) an.
Ältere Verbraucher und Frauen am stärksten betroffen
Ältere Verbraucher weltweit sind am stärksten von sinkendem Einkommen betroffen: Mehr als die Hälfte der Altersgruppe 55+ (56 Prozent) gibt an, dass ihr frei verfügbares Einkommen in den letzten 12 Monaten gesunken sei, während nur 39 Prozent der GenZ (18 bis 24 Jahre) diese Aussage ebenfalls trifft.
Auch zwischen den Geschlechtern zeigen sich sichtbare Unterschiede: Mehr als die Hälfte der weiblichen Befragten (52 Prozent) gibt an, ihr Einkommen sei in den vergangenen 12 Monaten gesunken, im Vergleich zu 47 Prozent bei männlichen Befragten weltweit. Auch bei zukünftigen finanziellen Entwicklungen schneiden Frauen schlechter ab als Männer. 46 Prozent der Frauen weltweit erwarten, dass ihr frei verfügbares Einkommen in den nächsten 12 Monaten sinken wird, während nur 43 Prozent der Männer dies ebenfalls erwarten.
Die vollständige Studie können Sie unter Angabe ihrer Kontaktdaten hier herunterladen.