An welchen Orten sollte bargeldloses Bezahlen in Deutschland am ehesten ermöglicht werden? – eine YouGov-Umfrage gibt Antworten
Besonders deutlich wurde es wieder einmal im Sommer 2024, zur Fußball-Europameisterschaft, die Deutschland als Gastgeberland ausrichten durfte: Viele Fußball-Fans aus verschiedensten Ländern waren zu Gast in den deutschen Großstädten und wunderten sich einmal mehr darüber, dass man in Deutschland eigentlich immer Bargeld bei sich tragen muss, weil in Kneipen oder Restaurants oft nicht mit Kreditkarte gezahlt werden kann. In anderen Ländern, beispielsweise in Großbritannien, trägt kaum jemand noch Münzen und Scheine mit sich – alles funktioniert mit der Kreditkarte.
Das Thema ist nicht neu: Deutschland hinkt beim Thema „Bargeldloses Bezahlen“ anderen Ländern hinterher. Auch die Politik will nun nachjustieren und Gewerbetreibende dazu verpflichten, neben Bargeld auch elektronische Zahlungsmittel zu akzeptieren.
Eine aktuelle YouGov-Umfrage hat nun gezeigt, in welchen Bereichen die Deutschen sich am häufigsten wünschen, bargeldlos bezahlen zu können:
Knapp zwei Drittel aller von YouGov Befragten (62 Prozent) sagen, dass es in Restaurants möglich sein sollte, bargeldlos zu bezahlen. Genauso viele (61 Prozent) sagen dies über Supermärkte und Discounter. 55 Prozent finden, dass man im Einzelhandel die Möglichkeit haben sollte, bargeldlos zu bezahlen, und 53 Prozent sagen, an Flughäfen oder Bahnhöfen. Immer noch jeder Zweite (51 Prozent) findet, dass bargeldloses Bezahlen an Parkplätzen oder in Parkhäusern möglich sein sollte.

Einig ist man sich, dass bargeldloses Bezahlen auf Flohmärkten (18 Prozent), auf Volksfesten (24 Prozent) oder auf dem Wochenmarkt / Bauernmarkt (26 Prozent) nicht ganz so wichtig ist.
Frage nach bargeldlosem Bezahlen ist Frage der Generationen
Der Altersvergleich bei dieser Analyse mit dem Zielgruppensegmentierungstool YouGov Profiles macht deutlich: Die Frage nach der Möglichkeit bargeldlosen Bezahlens ist eine Frage der Generationen und lässt sich leicht zusammenfassen: Die Jüngeren sind häufiger dafür als die Älteren.
Die YouGov-Zahlen zeigen nämlich, dass die jüngsten unter den Befragten, die 18- bis 24-Jährigen, ausnahmslos bei allen abgefragten Orten am häufigsten angeben, dass sie die Möglichkeit des bargeldlosen Zahlens dort wichtig finden.
Und passend dazu wird deutlich, dass die ältesten Befragten, diejenigen ab 55 Jahren, bei fast allen abgefragten Orten am seltensten sagen, dass sie bargeldloses Zahlen dort wichtig finden. Aber eben nur fast – und hier wird es interessant:
Insgesamt – siehe oben – finden 61 Prozent aller Deutschen bargeldloses Bezahlen in Supermärkten / Discountern wichtig. Am häufigsten sagen dies die 18- bis 24-Jährigen (66 Prozent), aber eben auch diejenigen ab 55 Jahren (64 Prozent). Bei Supermärkten / Discountern sind es nämlich eher die Befragten mittleren Alters, die dem seltener zustimmen: nur 54 Prozent unter den 25- bis 34-Jährigen und 58 Prozent unter den 35- bis 44-Jährigen.
Gleiches gilt für dein Einzelhandel: 55 Prozent aller Befragten finden bargeldloses Bezahlen dort wichtig, am häufigsten die 18- bis 24-Jährigen (61 Prozent) sowie die über 55-Jährigen (56 Prozent). Nicht ganz so wichtig finden dies aber die 25- bis 34-Jährigen (50 Prozent).

Männer bei diesem Thema meinungsstärker als Frauen – besonders an Orten der Mobilität
Der Geschlechtervergleich zeigt, dass sich Männer und Frauen bei den in der Gesamtbevölkerung am häufigsten genannten Orten, an denen bargeldloses Bezahlen möglich sein sollte, nämlich Restaurants, Supermärkte und Einzelhandel, einig sind: Sie nennen diese Orte in der Wichtigkeit gleichhäufig.
Bei Themen hingegen, die in Richtung Mobilität gehen, sind Männer signifikant meinungsstärker, wenn es um die Möglichkeit des bargeldlosen Bezahlens geht: 54 Prozent der Männer sagen, es sollte an Flughäfen oder Bahnhöfen möglich sein, unter Frauen sind 52 Prozent der Meinung. Für 52 Prozent der Männer ist es in Parkhäusern / auf Parkplätzen wichtig, unter Frauen sagen dies 50 Prozent. Und auch beim ÖPNV (Bus, Straßenbahn, U-Bahn) finden 48 Prozent der Männer die Möglichkeit des bargeldlosen Bezahlens wichtig, bei den Frauen sind es nur 44 Prozent.
Aber auch in anderen Bereichen, wie beim Schnellimbiss (37 Prozent Männer vs. 35 Prozent Frauen), dem Kiosk (34 vs. 32 Prozent) oder dem Waschsalon (32 vs. 30 Prozent), haben Männer etwas häufiger als Frauen die Einstellung, dass bargeldloses Zahlen ermöglicht werden sollte.
Diese Analyse wurde auf Grundlage von Daten aus dem Zielgruppensegmentierungstool YouGov Profiles durchgeführt - einer ständig wachsenden Daten-Quelle mit mehr als 2 Millionen Datenvariablen von mehr als 27 Millionen YouGov-Panelisten weltweit. Datensatz vom 16.03.2025.