Das Angebot an Sharing-Anbietern ist vielfältig und wächst zunehmend. Aus dem ersten Hype entsteht langsam ein Trend, von dem besonders Einzelhändler profitieren können.
Aus unserer Studie „Zukunftstrend Share Economy“ wissen wir, dass sich die breite Mehrheit der Deutschen (74 Prozent) zumindest gelegentlich Dinge bei ihren Freunden oder Verwandten leiht. Ganz vorne mit dabei sind Werkzeuge, Garten- oder Haushaltsgeräte. Neben Freunden und Verwandten wird alternativ auch auf Mietstationen oder den Einzelhandel zurückgegriffen. Diese werden aber mit 16 beziehungsweise 14 Prozent deutlich seltener in Anspruch genommen – Portale im Internet nur von einer Minderheit (5 Prozent).
Doch nicht jeder verleiht sein Hab und Gut gerne. Fast jeder Zweite (43 Prozent) gibt zu, Probleme mit dem Verleih zu haben. Umso mehr könnte der Einzelhandel aufgrund dieser Ergebnisse das große wirtschaftliche Potenzial der Share Economy für sich nutzen, das Angebot weiter ausbauen und die Verfügbarkeit verbessern. Die Mehrheit der Nutzer von Sharing-Angeboten kann sich nämlich vorstellen, Dinge im Handel (61 Prozent) auszuleihen. Und unter jenen, die bisher keine Sharing-Angebote nutzen, landet bei der potenziellen Nutzung der Handel ebenfalls mit 43 Prozent weit vorne.
Die Gründe für die Nutzung von Sharing-Angeboten sind vielfältig. Besonders aber stehen finanzielle Aspekte für die Nutzer von Internet-Sharing-Angeboten im Mittelpunkt. Für fast zwei Drittel jener, die schon einmal ein Sharing-Angebot genutzt haben, bietet das Leihen eine Möglichkeit Geld zu sparen. Rund die Hälfte leiht sich Dinge, die sie sich sonst nicht leisten könnte. Weitere 62 Prozent von ihnen sehen im Leihen eine Möglichkeit Dinge zu nutzen, die sie sonst nur selten brauchen. Von jenen, die noch nicht auf ein Internet-Sharing-Angebot zurückgegriffen haben, wird fehlender Bedarf (43 Prozent) als häufigster Grund angegeben. Auch geben 40 Prozent in dieser Gruppe an, sich Gebrauchsgegenstände lieber selbst zu kaufen.
Wichtige Voraussetzungen beim Thema Share-Economy ist ein gewisses Maß an Vertrauen in das Angebot und die Dienstleistungen. Hier sind Einzelhändler, die im Besitz etablierter Marken sind, strategisch im Vorteil. Doch sind alteingesessene Händler überhaupt bereit, ihr Geschäftsmodell zu erweitern? Der Versandhändler Otto hat zumindest angekündigt, zukünftig Fernseher, Waschmaschinen oder Tablets an seine Kunden vermieten zu wollen.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden rund 1000 Personen im Zeitraum vom 16. März bis 23. März 2016 repräsentativ befragt.