Wir haben geguckt, wo es noch Unterschiede gibt beim Thema Arbeit, wer sich mehr nach dem Feierabend sehnt und wer mehr an Feiertagen arbeiten muss
Seit 26 Jahren sind Ostdeutsche und Westdeutsche nun Teil des gleichen Landes. Vieles ist zusammengewachsen, in vielen Feldern haben sich Arbeits- und Lebensverhältnisse angeglichen, doch in mancherlei Hinsicht unterscheiden sich Wessis und Ossis doch noch.
Etwas ordentlicher bei der Arbeit zeigen sich jedenfalls die Westdeutschen. Zwar sagen 32 Prozent der Westdeutschen, ihr Arbeitsplatz sei nicht immer aufgeräumt. Nicht ganz aufgeräumt ist der Arbeitsplatz hingegen bei 37 Prozent der Ostdeutschen.
In Westdeutschland sind Arbeit und Freizeit weniger stark getrennt. Hier ist es eher möglich private Angelegenheiten auf der Arbeit zu regeln. Das sei problemlos möglich sagen 48 Prozent im Westen, aber nur 42 Prozent im Osten. Gleichzeitig sagen auch fast die Hälfte der Westdeutschen (47 Prozent), aber nur 41 Prozent der Ostdeutschen, dass sie auch in der Freizeit beruflich E-Mails beantworten.
Kurios: Mehr Ostdeutsche sehnen sich auf der Arbeit nach dem Feierabend (37 zu 33 Prozent). Aber gleichzeitig ist Arbeit im Osten Deutschlands wichtiger für die Sinnstiftung. Hier sagt eine Mehrheit der Befragten von 55 Prozent, dass sie ihren Lebenssinn aus ihrer Arbeit bezieht. In Westdeutschland sagen das nur 45 Prozent.
Unterschiedlich sind auch die Motivationen für einen Jobwechsel. Mehr Westdeutsche als Ostdeutsche würden für eine interessantere Tätigkeit ihren Job wechseln (47 zu 40 Prozent). Im Osten hingegen würde mehr Urlaub überzeugender wirken als im Westen (28 zu 23 Prozent).
Sind Westdeutsche also ordentliche Arbeiter, die sich nach noch interessanteren Jobs umgucken und die Ostdeutschen unaufgeräumte Arbeitende, die mehr Urlaub wollen? Zumindest ein Teil von Ihnen.
Doch wer jetzt denkt in Ostdeutschland, wo weniger berufliche Korrespondenz zu Hause erledigt wird werde heute weniger gearbeitet irrt sich: Mehr Ostdeutsche arbeiten an Wochenenden und Feiertagen. 38 Prozent der Ostdeutschen tun das weil sie „müssen“. Bei den Westdeutschen sind nur 33 Prozent dazu verpflichtet.
Das Buch „Wir Deutschen und das Geld“ beschreibt auf 112 Seiten das vielschichtige Verhältnis der Deutschen zu ihrem Geld. Grundlage der bevölkerungsrepräsentativen Ergebnisse, die in anschaulichen Infografiken vorgestellt werden, sind Befragungen der über 200.000 Mitglieder umfassenden YouGov Online-Community mit der Mehrthemenumfrage OmnibusDaily, die zwischen April und Juli 2016 durchgeführt wurden. Hinzu kommen Analysen des über 190.000 frei kombinierbaren Variablen umfassenden YouGov Datenpools mit dem Zielgruppenanalyse- und Segmentierungs-Tool YouGov Profiles.
Das Buch ist ab sofort für 12,95€ im Buchhandel und u.a. hier zu erwerben. Weitere Infos zu Buch und Autoren finden Sie hier.
Grafik:© Edel Germany GmbH / neubaudesign.com