Sieben von zehn Deutschen würden gerne Feiertage, die aufs Wochenende fallen, nachholen. Und verzichten könnten die Deutschen am ehesten auf den Tag der deutschen Einheit.
Deutsche Arbeitnehmer haben in diesem Jahr Pech: Der 1. Mai fällt 2016 auf einen Sonntag, der 1. Weihnachtsfeiertag ebenso – und damit auch an Neujahr 2017. Anders als etwa in Belgien oder Großbritannien werden diese Feiertage, an denen eigentlich frei wäre, nicht nachgeholt. Das zu ändern, wurde vor kurzem allerdings von Politikern von SPD, Grünen und Linken vorgeschlagen.
In der Union sowie in der Wirtschaft stießen sie damit auf Unverständnis. Doch in der Bevölkerung ist die Stimmung anders. Das zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage.
Demnach würden 70 Prozent der Befragten befürworten, wenn Feiertage nachgeholt würden, jeder Vierte (25 Prozent) wäre dagegen. Unter den Unions-Wählern ist die Zustimmung (62 Prozent) zwar etwas kleiner als zum Beispiel unter Sozialdemokraten (74 Prozent) – aber immer noch sind die Befürworter klar in der Mehrheit.
In der Umfrage wurden die Teilnehmer auch gefragt, auf welche Feiertage sie verzichten könnten, wenn einer oder mehrere gestrichen werden müssten – wobei bei der Frage nur bundesweit einheitliche Feiertage zur Auswahl standen. 39 Prozent der Befragten gaben an, auf keinen der bestehenden Feiertage verzichten zu können.
Für den Rest scheinen hingegen vor allem die nicht-religiösen Feiertage verzichtbar. So würde jeder Vierte (23 Prozent) am ehesten auf den Tag der deutschen Einheit verzichten, dahinter folgt der 1. Mai (19 Prozent). Erst dann folgen mit Christi Himmelfahrt (16 Prozent) und Karfreitag (11 Prozent) christliche Feiertage.
Am unverzichtbarsten für die Deutschen scheint neben dem 1. Weihnachtsfeiertag Neujahr zu sein. Womöglich auch, um nach der durchgefeierten Silvesternacht ein wenig auszuschlafen.
Übrigens: Einen muslimischen Feiertag will die Mehrheit der Deutschen nicht. Im Gegensatz zum 8. Mai als „Tag der Befreiung“ – wenn dafür kein anderer Feiertag wegfällt.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1098 Personen im Zeitraum vom 26. bis 29. April 2016 repräsentativ befragt.