8. Mai: Feiertag ja – unter einer Bedingung

April 26, 2016, 12:00 vorm. GMT+0

Für die Mehrheit der Deutschen ist der Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges ein „Tag der Befreiung“. Und viele wären für einen offiziellen Feiertag – aber nur, wenn kein anderer wegfällt.

In dieser Woche debattiert der Bundestag über einen Vorschlag der Linkspartei, den 8. Mai als „Tag der Befreiung“ zu einem gesetzlichen Gedenk- und Feiertag zu machen. Der Tag, an dem sich in diesem Jahr die Kapitulation des Deutschen Reiches und das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 71. Mal jährt, ist in mehreren Ländern, zum Beispiel Russland, offizieller Gedenk- und Feiertag und war es auch in der ehemaligen DDR.

Und auch die Mehrheit der Menschen in der heutigen Bundesrepublik wäre für einen solchen Gedenk- und Feiertag – es sei denn, ein anderer Feiertag würde wegfallen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.

Demnach würden 60 Prozent der Befragten grundsätzlich die Einrichtung eines solchen gesetzlichen Gedenk- und Feiertages befürworten, nur jeder Vierte (26 Prozent) hätte etwas dagegen einzuwenden. Dabei gibt es kaum Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen oder Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.

Wird allerdings in den Vorschlag eines Gedenk- und Feiertages aufgenommen, dass dafür ein anderer Feiertag abgeschafft werden könnte, ändert sich das Bild. Dann ist nur noch jeder Dritte (31 Prozent) für einen offiziellen „Tag der Befreiung“, 54 Prozent sind dagegen.

Als der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker vor 31 Jahren vom 8. Mai als „Tag der Befreiung“ sprach, sorgte alleine die Bezeichnung schon für Aufsehen. Das wäre heute anders. Denn der Aussage, dass der Tag ein „Tag der Befreiung“ sei, stimmt die überwiegende Mehrheit (72 Prozent) der Deutschen zu.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden zuletzt 1053 Personen im Zeitraum vom 19. bis 22. April 2016 repräsentativ befragt.

Foto: AP/Press Association Images