Die durchschnittliche Wohlfühltemperatur der Deutschen liegt bei 23 Grad. Und Ältere sind weniger kälteempfindlich als Jüngere.
Am heutigen Sonntag (21. Juni) beginnt kalendarisch gesehen der Sommer. Und auch wenn es zwischenzeitlich vielerorts wieder kälter geworden ist – ein paar Mal wurden die 30 Grad Celsius in diesem Jahr schon überschritten.
Alles, was über dieser magischen Grenze liegt, finden viele Deutsche aber ohnehin zu heiß. Und die durchschnittliche „Wohlfühltemperatur“ liegt sogar noch niedriger. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.
Demnach fühlen sich die Befragten durchschnittlich bei einer Temperatur von 23 Grad am wohlsten. Zu warm finden es die Deutschen durchschnittlich ab 30 Grad, zu kalt ab 3 Grad.
Große Unterschiede zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen gibt es dabei lediglich bei der Kälteempfindlichkeit: Während die 18- bis 24 Jährigen es bei unter 5 Grad Celsius zu kalt finden und die 25- bis 34-Jährigen schon bei 6 Grad, liegt der Wert bei den Über-55-Jährigen bei lediglich 1 Grad Celsius.
Und auch zu den Menschen in Großbritannien, wo YouGov die Umfrage vor einem knappen Jahr durchführte, gibt es nur leichte Unterschiede. Dort wurde eine „Idealtemperatur“ von 21 Grad ermittelt. Zu warm ist es den Briten durchschnittlich ab 28, zu kalt ab 6 Grad.
Ungemütlich finden die meisten Deutschen aber nicht nur zu hohe oder zu niedrige Temperaturen. Dass plötzliche Wetterumschwünge unangenehm seien, sagen 84 Prozent der Befragten. Allerdings freuen sich drei von vier Deutschen (77 Prozent) auch regelmäßig über Regenguss im Sommer.
Früher und Heute
Aber gab es, wie man immer wieder hört, früher noch "richtige Sommer" und "richtige Winter"? In der Tat häufen sich zum Beispiel die milden Winter, was Wissenschaftler mit dem Klimawandel in Verbindung bringen. Weiße Weihnachten gab es aber auch früher nicht häufiger als heute. Und der Meteorologe Jörg Kachelmann sagt, dass man sich eben eher an die schönen Dinge aus der Kindheit erinnere. Also etwa den Schwimmbadbesuch im Sommer und den Schnee im Winter.
Trotzdem ist die Mehrheit der Deutschen der Überzeugung, dass früher das Wetter im Sommer besser war (66 Prozent) und dass es im Winter mehr Schnee gab (85 Prozent). Insbesondere beim Sommerwetter unterscheidet sich allerdings die Bewertung in den verschiedenen Altersgruppen: Während knapp drei von vier Befragten (72 Prozent) Über 55 Jahren zustimmen, dass es früher noch mehr Sommer gab, sind es bei den 18- bis 24-Jährigen lediglich 56 Prozent. Allerdings liegt bei den älteren das „Früher“ vermutlich schon länger zurück als bei den jüngeren Befragten.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1286 Personen im Zeitraum vom 12. bis 16. Juni 2015 repräsentativ befragt. Bei der Temperatur standen alle Werte zwischen -20 und +40 Grad Celsius zur Wahl.
Fotos: Stefan Rousseau/PA Wire / Peter Byrne/PA Wire (Umfragebild)