Veränderungen in den Konsumgewohnheiten als Folge gestiegener Lebenshaltungskosten

Lea RühleB2B Content Writer
Juni 15, 2023, 9:09 vorm. GMT+0

In Zeiten gestiegener Lebenshaltungskosten und (drohenden) Rezessionen werden viele Verbraucher vorsichtiger mit ihren Ausgaben und Kaufgewohnheiten. Die aktuelle YouGov Studie „Changing purchasing habits in a cost-of-living-crisis” zeigt, wie sich das verfügbare Einkommen der Verbraucher in 18 untersuchten Märkten weltweit geändert hat und welche Auswirkungen dies auf das Einkaufsverhalten hat. Die Studie analysiert unter anderem bei welchen Produktkategorien und wie gespart wird, bei welchen Produkten die Haushalte mehr Geld ausgeben und wie sich diese Situation voraussichtlich in den nächsten 12 Monaten entwickeln kann.

Ein Blick in die Daten zeigt, dass die Hälfte der Verbraucher in den untersuchten Märkten weltweit (50 Prozent) in den letzten 12 Monaten weniger verfügbares Einkommen hatte, während 28 Prozent keinerlei Änderung feststellen konnten und nur 14 Prozent mehr Einkommen zur Verfügung hatten. Insbesondere ältere Verbraucher sind von sinkendem Einkommen und Inflation betroffen, in den Altersgruppen 45 bis 54 Jahre und 55+ hatten mehr als die Hälfte in den letzten 12 Monaten mit sinkendem Einkommen zu kämpfen (jeweils 54 und 57 Prozent).

In Deutschland berichten 42 Prozent der Verbraucher über ein sinkendes Einkommen in den letzten 12 Monaten, damit liegt Deutschland unter dem internationalen Durchschnitt (50 Prozent). Im Vergleich mit den anderen 17 Märkten bleiben die Einkommen hierzulande eher stabil (36 Prozent), damit liegt Deutschland weit über dem weltweiten Durchschnitt (28 Prozent). Am härtesten scheint die Inflation andere Länder in Europa und auch Kanada getroffen zu haben: Mehr als die Hälfte der Briten (65 Prozent) haben in den letzten 12 Monaten ein geringeres Einkommen erlebt. Auch die gesunkenen Einkommen der Verbraucher in Kanada (58 Prozent), Frankreich (55 Prozent) sowie Dänemark, Polen, Schweden (jeweils 54 Prozent) und Italien (52 Prozent) liegen über dem internationalen Durchschnitt (50 Prozent). Die asiatischen Märkte dagegen berichten seltener über ein sinkendes Einkommen in den letzten 12 Monaten, in Hongkong tun dies nur 39 Prozent, aber auch in Indien (40 Prozent) und Indonesien (42 Prozent) scheint dies seltener der Fall. Ein Viertel der Befragten in Indien (25 Prozent) konnten einen Anstieg ihres Einkommens verzeichnen.

Die Sorgen um die Inflation treiben vor allem die Verbraucher mittleren Alters weltweit um, die Mehrheit der Verbraucher zwischen 35 und 54 Jahre macht sich Sorgen um ihre finanzielle Situation (67 Prozent), aber auch unter jüngeren Verbraucher (18 bis 24 Jahre) ist die Sorge hoch (57 Prozent).

In Deutschland ist die Sorge, im Vergleich zum internationalen Durchschnitt (50 Prozent) eher gering, nur 42 Prozent der Deutschen machen sich Sorgen darüber, wie sich die hohen Lebenshaltungskosten auf ihre Ausgaben in den nächsten 12 Monaten auswirken wird. Nur in Indien sind die Sorgen noch geringer (40 Prozent), während sich die Verbraucher in Großbritannien (65 Prozent) und Kanada (58 Prozent) am meisten Sorgen machen.

Bei Alkohol und Kleidung wird gespart

Insbesondere bei Lebensmitteln achten die Verbraucher weltweit immer mehr auf die Preise und haben ihre Ausgaben in den letzten sechs Monaten reduziert (55 Prozent). Auch bei Ausgaben für Nebenkosten (36 Prozent) sowie Kleidung und Schuhe (35 Prozent) achten die Verbraucher stärker auf die Preise. In den letzten 12 Monaten haben die Verbraucher in allen 18 befragten Märkten mehr Geld für Essen und Getränke ausgegeben (48 Prozent), während Ausgaben für Haushaltswaren/Toilettenartikel eher gleichblieben (41 Prozent) und Ausgaben für Kleidung/Schuhe/Accessoires und Alkohol gesunken sind (jeweils 33 Prozent).

Ein Ausblick auf die nächsten 12 Monate zeigt, dass Verbraucher weltweit planen, mehr für Lebensmittel und Getränke (30 Prozent) sowie Haushaltswaren/Toilettenartikel (23 Prozent) auszugeben. Bei Alkohol (40 Prozent) und Kleidung, Schuhen und Accessoires (39 Prozent) dagegen werden die Verbraucher in den nächsten 12 Monaten eher sparen.

Weltweit plant die Mehrheit der Verbraucher in den nächsten 12 Monaten Geld zu sparen (88 Prozent). Mehr als 90 Prozent der Verbraucher in Großbritannien und Kanada planen Sparmaßnahmen für die nächsten 12 Monate, auch in Deutschland planen mehr als 80 Prozent der Verbraucher zu sparen. Um zu sparen würden 44 Prozent der Deutschen ein Produkt einfach nicht kaufen, sich für eine andere, preiswertere Marke entscheiden (43 Prozent) oder einfach auf Sonderangebote von Produkten oder spezielle Verkaufstage warten (42 Prozent). Zu den beliebtesten Sparmethoden weltweit gehören die Preise entweder online oder im Geschäft zu vergleichen (45 Prozent), auf Sonderangebote von Produkten oder spezielle Verkaufstage zu warten (41 Prozent) oder eine preiswertere Marke zu kaufen (40 Prozent).

Die vollständige Studie (in englischer Sprache) können unter Angabe ihrer Kontaktdaten hier herunterladen.

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