Die Digitalisierung aller Lebensbereiche schreitet unaufhaltsam voran. Mit der steigenden technischen Durchdringung sowie den gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen, wie etwas Klimawandel oder wirtschaftlicher Unsicherheit, verändern sich auch die Anforderungen, die Verbraucherinnen und Verbraucher an die Unterhaltungs- und Haushaltselektronik-Branche stellen. Besonders die Themen Nachhaltigkeit und Datenschutz spielen für Verbraucher eine immer wichtigere Rolle bei der Entscheidung für ein Technikprodukt, wie die internationale YouGov-Studie “Consumer Electronics – Safety and Sustainability 2023” zeigt. Damit sollten diese Themen auch für die produzierenden Unternehmen einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Die Studie identifiziert und analysiert unter anderem wichtige Trends rund um das Elektronik-Kaufverhalten der Verbraucher und deren Ansprüche an Produkte in 18 Märkten weltweit., darunter Deutschland.
Markenbindung wird schwächer, Jüngere kaufen eher nachhaltig
Für die Hälfte der Verbraucher weltweit zählen beim Kauf weiterhin der Markenname, Funktionen und das Modell mehr als die Nachhaltigkeitsnachweise der Marke (50 vs. 44 Prozent in Deutschland). Doch Nachhaltigkeit und Datenschutz gewinnen zunehmend an Bedeutung und ein Blick auf vergangene und zukünftige Kaufgründe von elektronischen Produkten zeigt, dass die Produktmarke sowie die Aktualität des Produktmodells an Wichtigkeit verlieren, während die Nachhaltigkeit immer wichtiger wird. Nachhaltigkeit als Kaufgrund spielt international insbesondere bei der GenZ (18 bis 24 Jahre) und Verbrauchern höheren Alters (55+) eine übergeordnete Rolle (jeweils 33 und 34 Prozent). Mehr als die Hälfte der Verbraucher weltweit gibt zudem an, dass sie eher Elektronikmarken kaufen, die ihre Auswirkungen auf die Umwelt verringern. Auch in Deutschland ist nahezu die Hälfte der Verbraucher dieser Meinung (48 Prozent), während mexikanische und indische Verbraucher dies am häufigsten angeben (jeweils 73 Prozent).
Deutsche verkaufen ihre Altgeräte
Im Rahmen von Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Tech-Branche spielt die Kreislaufwirtschaft eine immer wichtigere Rolle., Hierbei geht es darum Produkte zu teilen, weiter zu verkaufen, zu reparieren, recyceln und solange wie möglich zu nutzen. Alte technische Geräte, die Verbraucher nicht mehr nutzen, landen weltweit zwar weiterhin häufig in der Schublade (38 Prozent) aber gut mehr als ein Viertel der Verbraucher über alle beobachteten Länder hinweg verkauft benutzte Elektrogeräte weiter. Deutsche Verbraucher tun dies sogar noch häufiger, 33 Prozent verkaufen ihre gebrauchten Geräte weiter. Beim Recycling dagegen liegt Deutschland unter dem weltweiten Durchschnitt: nur ein Viertel der Deutschen recycelt ihre Geräte (vs. 26 Prozent Global). Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass ältere Verbraucher weltweit (55+) am häufigsten Recyclingdienste in Anspruch nehmen (34 Prozent), während jüngere Zielgruppen (18-bis 24 Jahre) ihre Geräte am ehesten weiterverkaufen (36 Prozent).
Der Markt für gebrauchte und überholte Elektrogeräte ist groß. Mehr als ein Viertel der Verbraucher weltweit (28 Prozent) hat bereits ein überholtes/recyceltes Elektrogerät gekauft und 41 Prozent ziehen ein solches Produkt in Betracht. In Großbritannien kaufen die Verbraucher am häufigsten recycelte Elektrogeräte (41 Prozent), aber auch Deutschland liegt über dem internationalen Durchschnitt: 31 Prozent der deutschen Verbraucher haben bereits ein recyceltes Gerät gekauft, während 40 Prozent einen solchen Kauf in Betracht ziehen.
Für Verbraucher weltweit, die bereits überholte Elektrogeräte kaufen oder in Betracht ziehen ist der Preis der ausschlaggebende Faktor (jeweils 67 und 66 Prozent). Gleichzeitig haben sich die Verbraucher in den letzten 12 Monaten am häufigsten für ein recyceltes Elektrogerät entschieden, wenn das Produkt mit einer Jahresgarantie kommt. Während solche Garantien für Verbraucher ab 35 Jahre am wichtigsten sind, spielen für die GenZ und 25-bis-34-Jährige eher der tadellose Zustand des recycelten Geräts eine Rolle beim Kauf (jeweils 34 und 35 Prozent).
Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen.