Zwei Drittel sind der Meinung, "Dabei sein ist alles" sollte wieder gelten - und dass die Teilnahme von Dopingsündern die Spiele entwertet.
Am Ende waren die Fans und Beobachter dann doch wieder etwas versöhnt. Denn nach holprigem Start gewannen die deutschen Athletinnen und Athleten gut 40 Medaillen bei den Olympischen Spielen in Rio - auch wenn vor allem die Schwimmer hinter den Erwartungen zurückblieb.
Insgesamt waren die meisten Deutschen deshalb auch zufrieden mit der Leistung des deutschen Olympiateams - und halten die Spiele durch die Teilnahme des Dopings überführter Sportler ohnehin für entwertet. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach sagen 60 Prozent der Befragten, sie seien mit der Leistung des deutschen Olympiateams insgesamt "eher" oder "sehr zufrieden". Lediglich jeder Achte (12 Prozent) ist anderer Meinung.
Insgesamt scheint allerdings auch die Fixierung auf Medaillen nicht nur Freunde zu haben. So sagen 66 Prozent der Befragten, dass bei Olympia der Satz "Dabeisein ist alles" wieder gelten sollte. 47 Prozent der Befragten haben sich nach eigenen Angaben bei den Spielen in Rio gefreut, Sportarten anschauen zu können, von denen sie sonst nichts mitbekommen. Und zwei von drei Befragten (64 Prozent) sagen, dass die Spiele durch die Teilnahme überführter Dopingsünder entwertet wurden.
An sauberer Spiele glauben sowieso nur wenige. In der YouGov-Umfrage wurden die Teilnehmer auch gefragt, zu schätzen, wie viel Prozent der Goldmedaillengewinner gedopt waren. Als Durchschnittswert kam dabei 39,4 Prozent heraus - bei den jüngeren sogar noch etwas höhere Werte (18 bis 29 Jahre: 42,8 Prozent, 30 bis 39: 44,4 Prozent).
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 989 Personen im Zeitraum vom 23. bis 26. August 2016 repräsentativ befragt.
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