Die Aufnahmebereitschaft der deutschen Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen sinkt weiter - und liegt wieder auf Januar-Niveau.
Angela Merkel hat es noch einmal wiederholt: „Wir schaffen das“, sagte sie am Donnerstag in der Bundespressekonferenz. So, wie sie es schon zahlreiche Male zuvor getan hatte.
Doch langsam, aber sicher schwindet die Zustimmung in der Bevölkerung immer weiter. Zwar sind es nur 3 Prozentpunkte weniger als Mitte Juni und 2 Prozentpunkte weniger als eine Woche zuvor, doch die 27 Prozent, die derzeit noch Angela Merkels mantraartigem Ausspruch zustimmen, ergeben den niedrigsten Wert überhaupt. 66 Prozent der Befragten stimmen dem Satz eher oder überhaupt nicht zu.
Eine ähnlich niedrige Zustimmung hatte es im Januar, kurz nach der Silvesternacht von Köln, gegeben. Damals stimmten 29 Prozent Merkel zu, bis zu 66 Prozent waren anderer Meinung. Allerdings hatten sich die Werte bis April erholt (36 zu 59 Prozent), bevor sie erneut anfingen, langsam zu sinken.
Ganz ähnlich sieht es bei der Frage danach aus, ob Deutschland noch mehr Asylsuchende aufnehmen kann. Auch hier kann man nicht wirklich von einem Absturz der Aufnahmebereitschaft sprechen, auch wenn die Zahlen in etwa wieder auf Januar-Niveau liegen - wenn nicht sogar etwas darunter. Nur noch 16 Prozent der Befragten sagen, Deutschland könne noch viele oder wenige zusätzliche Asylsuchende aufnehmen, 60 Prozent sagen, es seien schon jetzt zu viele. Im April lagen die Werte noch bei 26 bzw. 48 Prozent.
Allerdings – auch das zeigt die Umfrage – machen sich viele Menschen auch um etwas anderes Sorgen. Immerhin 37 Prozent sagen, sie hätten weniger Angst vor Terroristen und Amokläufern als vor einer Überreaktion von Bevölkerung und Behörden.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden zuletzt 1017 Personen im Zeitraum vom 26. bis 29. Juli 2016 repräsentativ befragt.
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