Zwei Drittel sind mit Angela Merkels Arbeit unzufrieden

April 23, 2016, 12:00 vorm. GMT+0

Die Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundeskanzlerin ist nach einer kurzen Erholung im März wieder zurückgegangen.

Angela Merkel hat es wieder geschafft: Auch in diesem Jahr steht die deutsche Bundeskanzlerin auf der Liste der einflussreichsten Menschen des US-Magazins „Time“. Doch Merkel muss sich auch immer mehr Kritik und Widerspruch anhören – sei es wegen ihrer Flüchtlingspolitik oder ihrem Umgang mit der Causa Böhmermann.

Nun ist auch die Zufriedenheit der Deutschen mit Merkels Politik ein weiteres Mal zurückgegangen – und zwar auch innerhalb der eigenen Wählerschaft. Und wie schon vor zwei Monaten glaubt die Mehrheit nicht, dass Merkel auch nach der nächsten Bundestagswahl Kanzlerin bleibt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.

Demnach halten es derzeit 50% der Deutschen für „eher“ oder „sehr unwahrscheinlich“, dass die Bundeskanzlerin auch nach 2017 Angela Merkel heißt, 39 Prozent halten dies für wahrscheinlich. Das ist ein (aus Merkels Sicht) nur leicht besseres Ergebnis als vor zweieinhalb Monaten, als 57 Prozent eine Wiederwahl unwahrscheinlich und 34 Prozent für wahrscheinlich hielten. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass die Zahlen im vergangenen Jahr eine ganz andere Sprache sprachen.

Ebenfalls auf Februar-Niveau liegt die Zufriedenheit der Deutschen mit der Arbeit der Kanzlerin. Diese war auch im März in einer YouGov-Umfrage abgefragt worden und hatte eigentlich nach oben gezeigt. Doch im April sind wieder mehr (56 Prozent) Menschen unzufrieden. So sank die Netto-Zufriedenheit (also der Wert, den man erhält, wenn man den Anteil der Unzufriedenen von den Zufriedenen Abzieht) von -19 auf einen Tiefstwert von -33. Nur noch 30 Prozent der Deutschen sind mit der Arbeit Angela Merkels zufrieden. Selbst von den Wählern der Union ist nur knapp die Hälfte (47 Prozent) zufrieden.

Dass zumindest ein Teil der Veränderung zwischen März und April an der Causa Böhmermann liegt, darauf deutet eine weitere YouGov-Umfrage aus der vergangenen Woche hin. Dabei hatte die überwiegende Mehrheit der Deutschen angegeben, dass sie den Umgang mit der Situation für falsch hält.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden zuletzt 1053 Personen im Zeitraum vom 19. bis 22. April 2016 repräsentativ befragt.

Foto: Markus Schreiber/AP/Press Association Images