AfD bei den Landtagswahlen: Gewinnerin des Abends – mit einem „aber“

März 18, 2016, 1:00 vorm. GMT+0

Drei von vier Deutschen glauben nach den Landtagswahlen, dass die Alternativ für Deutschland 2017 in den Bundestag einzieht. Doch an der dauerhaften Relevanz der Partei gibt es Zweifel.

Der vergangene Sonntag war für die Mitglieder und Unterstützer der Alternative für Deutschland (AfD) ein schöner Tag. Bei drei von drei Landtagswahlen gelang der Einzug ins Parlament, in Sachsen-Anhalt sogar mit gut 24 Prozent als zweitstärkste Kraft. Das wurde noch am Wahlabend gefeiert – „am Rande des Systems“, wie es zum Beispiel in der F.A.Z. hieß.

Dass der Sprung ins Parlament auch im kommenden Jahr bei der Bundestagswahl gelingt, daran zweifeln mittlerweile nur noch wenige. Doch daran, dass die Partei nicht trotzdem früher oder später wieder verschwindet, gibt es weitverbreitete Zweifel. Das zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage, die im Anschluss an die Landtagswahlen durchgeführt wurde.

Demnach halten es mittlerweile drei von vier Befragten (73 Prozent) für „eher“ oder „sehr wahrscheinlich“, dass die AfD 2017 in den Bundestag einzieht, 19 Prozent halten das für unwahrscheinlich. Noch Ende Februar hatten 28 Prozent einen Einzug in den Bundestag für unwahrscheinlich gehalten, im vergangenen Juli sogar 68 Prozent.

Nicht verändert hat sich durch die aktuellen Wahlergebnisse hingegen die Zustimmung zu der Aussage, dass die AfD früher oder später aus der Politik verschwinden und bald keine politische Rolle mehr spielen wird. 46 Prozent sind dieser Meinung, 38 Prozent sagen, dass die Partei auch in Zukunft eine politische Rolle spielen wird (Februar: 45 bzw. 34 Prozent).

Vorerst wird, zumindest nach Meinung einer knappen Mehrheit (51 Prozent) der Befragten, die AfD allerdings eine größere politische Rolle spielen. Und: Für vier von fünf Deutschen (79 Prozent) ist sie der große Gewinner des Wahlabends.

Und wer ist der große Verlierer? Das wurde in einer separaten YouGov-Umfrage schon am Montag erfragt. Dabei nannten 37 Prozent der Befragten die SPD, 34 Prozent die CDU.

Zur Zukunft der AfD wurden auf Basis des YouGov Omnibus 2047 Personen im Zeitraum vom 14. bis 16. März 2016 repräsentativ befragt.

Foto: Jens Meyer/AP/Press Association Images

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