Zwei Drittel der Deutschen befürworten ein Verbot, männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen zu töten – auch, wenn das Hühnerfleisch dadurch teurer wird.
Millionen Küken werden jährlich in Deutschland direkt nach dem Schlüpfen getötet – weil sie als männliche Tiere weder Eier legen noch genügend Fleisch ansetzen. Diese Praxis der sogenannten Eintagsküken wollen die Grünen nun verbieten lassen. In der kommenden Woche geht es im Bundestag um einen entsprechenden Gesetzesentwurf.
Auch in der Bevölkerung stößt der Vorstoß der Grünen auf Zustimmung. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach würden zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) ein Eintagsküken-Verbot befürworten, nur jeder Vierte (25 Prozent) wäre dagegen. Auch bei den Wählern der Koalitionsparteien CDU/CSU (66 Prozent) und SPD (72 Prozent) hat der Vorschlag viele Befürworter.
Die Mehrheit würde dabei auch bestehen bleiben, wenn das Hühnerfleisch dadurch teurer würde. Jene Befragten, die ein Eintagsküken-Verbot grundsätzlich befürworten, wurden in der Umfrage nämlich auch gefragt, ob sie auch bei steigenden Preisen bei ihrer Meinung bleiben würden – was knapp neun von zehn von ihnen (89 Prozent) bejahten.
Übrigens sind auch die Befragten, die beim Hähnchen liebsten das Brustfleisch essen, ähnlich große Befürworter des Verbots (65 Prozent) wie der Rest der Bevölkerung. Und, wenig überraschend: Von den Befragten, die gar kein Hähnchen (oder gleich gar kein Fleisch) essen, sind sogar 82 Prozent für ein Verbot.
Und auch in Nordrhein-Westfalen gibt es eine deutliche Mehrheit (68 Prozent). In dem Bundesland war die Praxis schon einmal verboten - bis das entsprechende Gesetz vom Verwaltungsgericht Minden im Januar 2015 kassiert wurde.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1310 Personen im Zeitraum vom 4. bis 8. März 2016 repräsentativ befragt.