Abenteuer, Aufmerksamkeit und besserer Sex: Viele Deutsche hatten schon einmal eine Affäre oder einen Seitensprung. Dritter und letzter Teil unserer Serie zum Thema Liebe und Beziehungen.
Bill Clinton, Boris Becker, Horst Seehofer und die Schauspielerin Kristen Stewart: Über die Seitensprünge von Prominenten berichten Fernsehen, Boulevardzeitungen und Internetseiten gerne.
Doch auch „normale“ Menschen gehen fremd: Jeder vierte Deutsche hat seinen Partner oder seine Partnerin schonmal betrogen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach geben 26 Prozent der Befragten zu, schon einmal eine oder mehrere Affären oder Seitensprünge gehabt zu haben. Zwei Drittel (64 Prozent) geben an, noch nie fremdgegangen zu sein, der Rest (10 Prozent) machte keine Angaben oder war noch nie in einer festen Beziehung.
Auch wenn unter den prominenten Fremdgehern die Männer deutlich in der Überzahl sind, scheint die Untreue in der Bevölkerung gleichmäßig verteilt zu sein. 25 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen gaben an, schon mal eine Affäre oder einen Seitensprung gehabt zu haben.
Insgesamt scheinen die Deutschen damit untreuer als die Briten. Dort gaben im Mai dieses Jahres in einer YouGov-Umfrage 20 Prozent der Befragten an, schon mal fremdgegangen zu sein. Allerdings wurden dort nur jene Befragt, die sich vorher bereiterklärt hatten, auch sehr persönliche Fragen zu beantworten. Auch die Amerikaner sind treuer als die Deutschen.
Aber warum gehen Menschen fremd und setzen damit ihre Beziehung aufs Spiel? Um das herauszufinden, wurden all jene Befragten, die angegeben hatten, Seitensprünge oder Affären gehabt zu haben, gefragt, was der Grund für diese gewesen seien, wobei sie auch mehrere Gründe auswählen konnten.
Der am häufigsten genannte Grund: Die Suche nach einem Abenteuer (39 Prozent). Jeder dritte Fremdgeher (33 Prozent) fühlte sich zudem von der Aufmerksamkeit geschmeichelt, fast genauso viele waren mit ihrem Sexleben unzufrieden.
Bei den Gründen für Affären und Seitensprünge gibt es zudem Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während bei Frauen vor allem der Schmeichel der Aufmerksamkeit ausschlaggebend war (40 Prozent), ist dieser bei Männern nicht so wichtig (25 Prozent). Dort ist die Suche nach dem Abenteuer (50 Prozent) mit Abstand der Häufigste Grund, gefolgt von der Unzufriedenheit mit dem Sexleben.
Hier finden Sie Teil eins (Kennenlernen) und Teil zwei (Die Liebe im Laufe der Jahrzehnte) der Serie.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1409 Personen im Zeitraum vom 17. bis 21. Juli 2015 repräsentativ befragt.
Fotos: Niall Carson/PA / Ben Birchall/PA Wire (Umfragebild)