Die "Emoji" genannten kleinen Gesichter werden von vielen Menschen auf dem Smartphone und im Netz benutzt. Doch nicht immer ist deren Bedeutung klar.
Zwei Drittel der Deutschen nutzen Emojis - doch nicht alle sind sich einig, was diese bedeuten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Dabei gaben zwei von drei Befragten (66 Prozent) an, die kleinen, meist gelben Gesichter in Kurznachrichten zum Beispiel auf dem Smartphone zu benutzen. Dort, wo man seinen Gegenüber nicht sieht und seine Stimme nicht hört, helfen sie, Ironie, Freude und andere Emotionen einfach und schnell auszudrücken.
Welche Emojis es gibt, hat das Unicode-Konsortium festgelegt. Die gemeinnützige Organisation kümmert sich darum, welche Zeichen und Sonderzeichen auf Computern wie dargestellt werden. Und dazu gehören eben auch die Emojis.
Dabei hat das Konsortium zu jedem Symbol auch eine Bedeutung festgelegt. Doch nicht immer kennen die Menschen diese auch. So versenden viele der Befragten das "Grimacing Face" (Gesicht mit Grimasse), um Wut oder Verärgerung auszudrücken. Und das, obwohl es laut Unicode-Konsortium ausdrücklich nicht "Ärger" bedeutet.
Am häufigsten "falsch" - aus Sicht des Konsortiums - wird allerdings das sogenannte "Sleepy Face" (verschlafenes Gesicht) benutzt. Die Mehrzahl der Antworten bei der YouGov-Umfrage hatte etwas mit Traurigkeit, Trauer oder Weinen zu tun. Grund dafür dürfte der "Wassertropfen" im Emoji sein. Doch während er hierzulande meist für eine Träne gehalten wird, deutet sie in Japan auf Schlaf hin - also auf die eigentliche Bedeutung des Emojis.
Ein anderes Problem stellt sich beim sogenannten "Weary Cat Face" (erschöpftes Katzengesicht) - denn dies wird von den Deutschen für ganz Unterschiedliches verwendet. Die einen drücken damit Müdigkeit aus - so, wie es ursprünglich vorgesehen war. Viele nutzen das Symbol aber auch, wenn Sie erschrocken sind. Und wieder andere nutzen das Emoji, wenn es um ihre Katze geht.
In unserer Grafik können Sie sehen, wofür die Deutschen verschiedene Emojis benutzen:
Das Unicode-Konsortium hat das Problem missverständlicher Emojis übrigens erkannt. Alle sechs hier untersuchten stehen - neben vielen weiteren - auf der Liste der zu überarbeitenden Symbole.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1187 Personen im Zeitraum vom 29. Mai bis 2. Juni 2015 repräsentativ befragt. Die Fragen wurden offen gestellt.
Umfragebild: Jonathan Brady/PA Wire/Press Association Images