Mehr als die Hälfte der Deutschen ist gegen eine Abschaffung des Verbotes, an Karfreitag in Clubs und Kneipen Musik zu spielen. Auch bei den Jungen findet sich keine Mehrheit für die Abschaffung.
Karfreitag ist einer der höchsten kirchlichen Feiertage überhaupt. Und der Streit um seine Bedeutung entbrennt Jahr für Jahr aufs Neue. Denn es handelt sich um einen sogenannten stillen Feiertag, an dem Tanzveranstaltungen in Deutschland verboten sind. Von Kritikern wird dieses Musikverbot in Clubs und Kneipen auch „Tanzverbot“ genannt und als unzeitgemäß und unpassend in einer säkularen Gesellschaft kritisiert. Doch noch gilt es in allen Bundesländern – wenn auch unterschiedlich streng.
Für eine vollständige Abschaffung des Verbotes gäbe es in der Bevölkerung allerdings auch keine Mehrheit. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach ist nur gut jeder Dritte (36 Prozent) für die Abschaffung des Verbotes, in Clubs und Kneipen Musik spielen zu dürfen. Gut die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) ist dafür, das Verbot beizubehalten.
Überraschenderweise sind es nicht einmal die besonders Jungen, die gegen das Tanzverbot votieren. Mit 36 Prozent für und 51 Prozent gegen eine Abschaffung entsprecht die Stimmung bei den 18- bis 24-Jährigen ziemlich genau der in der Gesamtbevölkerung. Die einzige Altersgruppe, in der es eine Mehrheit gibt, die ein Ende des Verbotes fordert, ist die der 35- bis 44-Jährigen. Dort ist gut die Hälfte (53 Prozent) für eine Abschaffung, 41 Prozent sind dagegen.
Weniger überraschend ist hingegen, dass diejenigen Deutschen, die nicht den beiden großen christlichen Konfessionen angehören, wesentlich häufiger ein Ende des Musikverbotes in Clubs und Kneipen herbeisehnen als Katholiken und Protestanten. Während bei den Katholiken nur jeder Vierte (23 Prozent) für die Abschaffung ist und bei den Protestanten immerhin schon jeder Dritte (35 Prozent), ist knapp die Hälfte der restlichen Bevölkerung (47 Prozent) dafür, dass in Zukunft auch an Karfreitag getanzt werden darf.
Im vergangenen Jahr hatte YouGov die Frage schon einmal in einer Umfrage gestellt. Seit damals hat sich kaum etwas verändert. Schon 2014 war gut die Hälfte (54 Prozent) gegen eine Abschaffung des Verbotes, zwei von fünf Deutschen (39 Prozent) waren dafür.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1037 Personen im Zeitraum vom 26.03. bis 31.03.2015 repräsentativ befragt.
Fotos: ADAM NADEL/AP/Press Association Images