Corona und der Einzelhandel: Leihen, online shoppen oder verzichten?

Katharina BeckMarketing & PR Manager
April 15, 2020, 2:10 nachm. GMT+0

Seit Mitte März sind alle Einzelhandelsgeschäfte, die nicht der Grundversorgung dienen, durch die Corona-Krise geschlossen. Eine YouGov-Umfrage zeigt, wie die Deutschen damit umgehen und was sie sich von Supermärkten wünschen.

Ein Drittel (35 Prozent) der Deutschen war seit der überwiegenden Schließung des stationären Einzelhandels mindestens einmal in der Situation, etwas aus den derzeit geschlossenen Geschäften zu benötigen. In der Altersgruppe der 25-34-Jährigen liegt dieser Anteil mit 51 Prozent nochmal deutlich höher. Die Mehrheit der Deutschen (63 Prozent) jedoch gibt an, dass dies nicht der Fall war.

Jene, die angaben, in den vergangenen Wochen Dinge aus geschlossenen Geschäften benötigt zu haben, gingen unterschiedlich mit dieser für alle eher unbekannten Situation um. Knapp die Hälfte (47 Prozent) von ihnen bestellte die Artikel im dauerhaft geöffneten Online-Handel. Fast jeder Zehnte (8 Prozent) wandte sich an Nachbarn, Familie oder Bekannte und lieh sich die benötigten Artikel aus. Fast zwei Fünftel (37 Prozent) hingegen verzichteten ganz auf die ursprünglich benötigten Artikel.

Mehrheit gegen eine Erweiterung des Supermarkt-Sortiments

Welche Chancen oder Anforderungen ergeben sich aus Sicht der Deutschen in der aktuellen Situation für Supermärkte? In Zeiten der Corona-Krise ist der Lebensmitteleinzelhandel einer der wenigen Anlaufpunkte für den Offline-Einkauf. 22 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass Supermärkte in der Zeit der Corona-bedingten Ladenschließungen ihr Sortiment um Artikel, die normalerweise in anderen Einzelhandelsgeschäften verkauft werden, erweitern sollten. Auch wenn durch diese Maßnahmen die derzeitige Auswahl an Dingen des täglichen Bedarfs kleiner werden könnte, findet mehr als jeder Zehnte (12 Prozent), dass Supermärkte dies grundsätzlich, also unabhängig von der Corona-Krise, tun sollten. Die deutliche Mehrheit (60 Prozent) allerdings spricht sich gegen eine Sortimentserweiterung von Supermärkten aus. Jene sind der Ansicht, Supermärkte sollten ausschließlich Dinge des täglichen Bedarfs führen.

Haushaltswaren bei Sortimentserweiterung im Supermarkt am häufigsten befürwortet

Unter Befragten, die angeben, die Erweiterung des Supermarkt-Sortiments zu befürworten, gibt es Unterschiede in der Priorisierung verschiedener Warengruppen. Haushaltswaren werden mit Abstand am häufigsten für eine Sortimentserweiterung befürwortet (89 Prozent). Danach folgen Elektronikgeräte (67 Prozent) und Kleidung (61 Prozent).

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 2.032 Personen zwischen dem 06. und 08.04.2020 mittels standardisierter Online-Interviews befragt. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

YouGov bietet über die wöchentliche Befragung hinaus eine sich laufend aktualisierende Übersichtsseite mit Umfrage-Ergebnissen und Daten rund um das Coronavirus an. Die Seite kann hier eingesehen werden: https://yougov.de/coronavirus_ergebnisse_update

Weitere Daten und Artikel erkunden