Der Tarifstreit zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern findet auch nach der fünften Tarifverhandlung keinen Abschluss. Vergangenes Wochenende endete die Verhandlung in Baden-Württemberg für beide Parteien ergebnislos, nun laufen bundesweite ganztätige Warnstreiks.
Die IG Metall fordert in den Tarifverhandlungen, dass Arbeitnehmer für einen Zeitraum von zwei Jahren ihre Arbeitszeit auf bis zu 28 Wochenstunden verkürzen dürfen. Danach sollen Arbeitnehmer wieder in die Vollzeit zurückkehren dürfen. Rund zwei Drittel (64 Prozent) der Deutschen stimmen dieser Forderung zu, insbesondere Frauen (65 Prozent vs. 56 Prozent der Männer), das zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage.
Arbeitgeber zeigen sich kompromissbereit
Im Gegenzug zu verkürzten Arbeitszeiten stellen die Arbeitgeber die Forderung, dass Beschäftigte auch länger als bislang vereinbart arbeiten dürfen, beispielsweise könnte die Überstundenquote aufgestockt werden. Diese ist für 15 bis 18 Prozent der Beschäftigten bereits im Tarifvertrag enthalten und entspricht einer Arbeitswoche, die über 35 Stunden hinausgeht. Über die Hälfte (52 Prozent) der Deutschen befürwortet die Kompromissbereitschaft der Arbeitgeber, besonders die über 55-Jährigen. Zwei Drittel von ihnen stimmen dafür, dass im Gegenzug zu verkürzten Arbeitszeiten auch verlängerte Arbeitstage erlaubt sein sollten. Im Gegensatz dazu sind nur gut ein Drittel (37 Prozent) der 25- bis 34-Jährigen bereit, über die übliche Arbeitszeit hinaus zu arbeiten.
IG Metall fordert mehr
Ein weiterer Verhandlungspunkt zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft beinhaltet eine Lohnsteigerung von 6 Prozent. 35 Prozent bewerten dies als genau richtig, mehr als jeder Zehnte (12 Prozent) schätzt diese Forderung sogar als zu niedrig an. Vor allem Frauen würden eine noch höhere Lohnsteigerung befürworten (13 Prozent der Frauen vs. 10 Prozent der Männer). Dagegen finden Knapp 40 Prozent der Männer die angesetzten Lohnsteigerung zu hoch (39 Prozent der Männer vs. 28 Prozent der Frauen).
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1133 Personen ab 18 Jahren zwischen dem 12.-16.01.2018 repräsentativ befragt.
Bild: dpa