Online-Bezahldienste: Paydirekts Chance gegen Paypal

Lisa InhoffenMarketing Manager
September 29, 2017, 10:00 nachm. GMT+0

Besonders Kunden von Comdirect und der Commerzbank überlegen, Paydirekt zu nutzen oder sind bereits Kunde.

Paypal ist für viele Online-Shopper in Deutschland das Synonym für Online-Bezahldienste. Über 19 Millionen Menschen nutzen den Anbieter aus Amerika. Das deutsche Pendant Paydirekt liegt mit 1,3 Millionen Nutzern deutlich unter dieser Zahl. Dies mag vor allem daran liegen, dass Paypal seit 1998 existiert und Paydirekt erst 2014 als alternative Zahlmethode von deutschen Banken und Sparkassen gegründet wurde.

Der durch Paypal besetzte Markt ist für Paydirekt schwer einzunehmen. Vor zwei Monaten gelang den Banken die Kooperation mit Online-Händler Otto – allerdingst zu einem stolzen Preis: Das Unternehmen zahlte Otto mindestens zehn Millionen Euro, damit der Onlinehändler seinen Kunden die Möglichkeit gibt, in Zukunft mit Paydirekt zu zahlen.

Die Banken bzw. Paydirekt müssen sich überlegen, ob sie weiter versuchen, sich in Onlineshops einzukaufen oder potentielle Kunden direkt anzusprechen. Durch eine größer werdende Nutzerschaft würde auch die Attraktivität für Online-Händler vergrößert und so die Verhandlungsbasis für eventuelle Kooperationen gestärkt. Eine YouGov Profiles-Analyse zeigt, wie die Gruppe aussieht, die überlegt, Paydirekt zu nutzen oder es schon nutzt und wie Werbemaßnahmen für diese Potenzialgruppe aussehen könnten.

Welche Banken ihre Kunden besonders gut von Paydirekt überzeugen können

Besonders häufig im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist diese Potenzialgruppe aktueller Kunde bei Comdirect (15 Prozent vs. 6 Prozent). Auch im Vergleich signifikant häufiger sind Paydirekt-Interessierte und -Nutzer Kunden der Commerzbank (18 Prozent vs. 9 Prozent), der Consorsbank (9 Prozent vs. 4 Prozent) und der ING-DiBa (21 Prozent vs. 13 Prozent).

Für diese Geldhäuser würde es sich also besonders lohnen, die Kunden auf das Bezahlsystem anzusprechen. Als Kanäle würden sich für die Ansprache Xing (27 Prozent vs. 14 Prozent), Twitter (31 Prozent vs. 19 Prozent), Google+ (37 Prozent vs. 25 Prozent) und Stayfriends (19 Prozent vs. 12 Prozent) eignen, bei denen die Potenzialgruppe besonders häufig angemeldet ist.

Die mit den Connected-Data-Analyse-Tool YouGov Profiles analysierten Daten stammen aus einem wöchentlich aktualisierten, bevölkerungsrepräsentativ gewichteten Datensatz aus den letzten 12 Monaten (Stand: 24.09.2017). Die Datenerhebung zu diesem Thema erfolgt kontinuierlich. Mehr darüber finden Sie hier.

Foto: dpa