Schunkele, bütze und Fisternöllche: So stehen die Deutschen zum Fremdgehen an Karneval

YouGov
Februar 27, 2017, 5:00 vorm. GMT+0

Seinem Partner während der fünften Jahreszeit untreu zu werden ist verpönt, aber durchaus nicht unüblich. Drei von zehn Narren schauen tief ins Glas.

Auch wenn Sturmtief Thomas über das Land jagt, der diesjährige Karneval ist in vielen Teilen Deutschlands in vollem Gange. Jedoch genießen die bierseligen Feierlichkeiten nicht gerade den besten Ruf, was die Treue in der Partnerschaft betrifft – die ausgelassene Stimmung könnte den einen oder anderen Narren zum Seitensprung verleiten. Diese Sorge ist nicht ganz unbegründet, wenngleich die klare Mehrheit der Deutschen Karneval nicht als Freifahrtschein für Untreue sieht. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen YouGov-Umfrage.

Für vier von fünf Deutschen (80 Prozent) ist es an Karneval genauso schlimm wie sonst, seinem Partner untreu zu werden. Jeder Zehnte (10 Prozent) hingegen ist der Ansicht, dass man Untreue in der Narrenzeit lockerer sehen sollte. Dabei wird das Fest grundsätzlich von vielen Deutschen gefeiert: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) gibt an, innerhalb der letzten zehn Jahre Karneval gefeiert zu haben.

Männer trinken mehr und gehen öfter fremd

Befragt man nur jene, die schon einmal am Karneval teilgenommen haben, so sagen 6 Prozent, dass sie währenddessen mit einer anderen Person geschlafen haben, obwohl sie in einer Beziehung waren. Interessant: Mehr Männer (9 Prozent) als Frauen (3 Prozent) hatten einen Seitensprung. Deutlich stärker verbreitet ist das Küssen trotz Beziehung, was jeder Fünfte (22 Prozent) schon an Karneval gemacht hat. Noch mehr Karnevalisten (29 Prozent) haben geflirtet, obwohl sie einen Partner hatten. Bemerkenswerterweise sind Frauen (28 Prozent) hierbei gleichauf mit den Herren der Schöpfung (29 Prozent). Elf Prozent hatten in der närrischen Zeit einen One Night Stand, während sie Single waren.

Dieses bunte Treiben bleibt nicht immer ohne Folgen: So sagen zwei Prozent der Narren, dass sie während der tollen Tage eine Beziehung beendet haben. Zudem könnte es noch höhere Dunkelziffern geben: Sechs Prozent geben an, sich nicht mehr genau erinnern zu können, was sie an Karneval schon alles erlebt haben. Jedoch sollte das Karnevalsfest nicht pauschal verurteilt werden, hat doch die knappe Mehrheit (51 Prozent) keine der zuvor genannten Dinge getan.

Es ist schwer vorstellbar, dass die Karnevalisten derart kontaktfreudig wären, würde nicht der Alkohol ihre Hemmungen fallen lassen. Wenig überraschend zeigen sich die Feiernden durchaus trinkfreudig. 31 Prozent derer, die in den letzten zehn Jahren Karneval gefeiert haben, geben an, bei ihren Karnevalserlebnissen im Erwachsenenalter „viel“ oder „sehr viel“ Alkohol konsumiert zu haben. Dabei trinken mehr Männer (39 Prozent) als Frauen (23 Prozent) große Mengen. Etwa vier von zehn Narren (38 Prozent) geben an, „in Maßen“ zu trinken, während jeder Fünfte (22 Prozent) wenig trinkt. Immerhin zehn Prozent haben an Karneval gar keinen Alkohol getrunken.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden in Deutschland 1026 Personen im Zeitraum vom 21. bis 24. Februar 2017 repräsentativ befragt.

Bild: dpa