Unfälle mit selbstfahrenden Autos: Für Viele ist der Hersteller verantwortlich

Juli 19, 2016, 12:00 vorm. GMT+0

Dass autonome Autos für kürzere Fahrzeiten und weniger Umweltverschmutzung sorgen, glauben Viele. Bei der Fahrsicherheit sind sie skeptisch.

Tesla steht in der Kritik. Ein vom Unternehmen des PayPal-Mitgründers Elon Musk hergestelltes Auto hatte einen Unfall, den der Fahrer nicht überlebte. So weit, so taurig – aber auch nicht ungewöhnlich. Nur: Während des Unfalls war der „Autopilot“ eingeschaltet – wie auch während mehrerer Unfälle ohne Todesfolge.

Das Unternehmen weist jede Schuld von sich. Schließlich müsse auch bei eingeschalteter „Autopilot“-Software der Fahrer aufmerksam bleiben. Doch die Verbraucher sehen Tesla in der Verantwortung. Das zeigen Zahlen aus dem YouGov BrandIndex – um die es in unserer Kolumne für die Wirtschafswoche geht – genauso wie eine aktuelle YouGov-Umfrage.

Demnach sind 43 Prozent der Befragten der Meinung, dass der Hersteller die Hauptverantwortung tragen sollte, wenn ein selbststeuerndes Auto einen Verkehrsunfall verursacht. 17 Prozent sehen den Fahrer in der Verantwortung, 29 Prozent beide Parteien gleichermaßen. Ähnlich sieht es laut Handelsblatt Bundesverkehrsminister Dobrindt – während sein Kollege im Justizministerium, Heiko Maas, das kritischer sieht.

Allerdings sehen viele Deutsche selbstfahrende Autos ohnehin skeptisch. So sagt die Hälfte der Befragten (50 Prozent), dass sie Angst hätten, sich in ein Auto zu setzen, das von alleine fährt. 36 Prozent hätten keine Angst. In dem Zusammenhang verwundert es auch nicht, dass der Gedanke an selbstfahrende Autos für mehr Befragte ein negativer (39 Prozent) als ein positiver (27 Prozent) ist.

Einige Vorteile werden trotzdem von Vielen gesehen. So sagen immerhin 40 Prozent, dass selbststeuernde Autos positive Auswirkungen auf den Umweltschutz hätten, lediglich 6 Prozent glauben an negative – der Rest sagt, die Auswirkungen seien weder positiv noch negativ (44 Prozent) oder macht keine Angaben. Ähnlich sieht es bei den Auswirkungen auf Fahrtzeiten aus (34 Prozent positiv, 10 Prozent negativ). Geht es allerdings um die Verkehrssicherheit, stellt sich die Situation anders dar. Zwar glauben auch hier 34 Prozent an positive Auswirkungen. Doch sagen mit 30 Prozent fast genauso viele Befragte, selbststeuernde Autos hätten negative Auswirkungen auf die Sicherheit auf der Straße.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1010 Personen im Zeitraum vom 12. bis 15. Juli 2016 repräsentativ befragt.

Foto: Shizuo Kambayashi/AP/Press Association Images

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