Die meisten Deutschen haben zwar noch ein Festnetztelefon zu Hause – doch nicht jeder nutzt es regelmäßig.
In der ehemaligen DDR war das Telefon auch kurz vor der Wende ein Luxus. Lediglich 1,6 Millionen Anschlüsse gab es dort 1990 – im Westen fast 30 Millionen. Keine zehn Jahre später waren Bundesweit 97 Prozent der Menschen ans Telefonnetz angeschlossen – ein nie wieder erreichter Wert. Denn in Zeiten von Handy, E-Mail und Messengerdiensten wird das Festnetztelefon langsam, aber sicher ein Auslaufmodel.
Auch wenn bei den Mitgliedern jüngerer Generationen fast durchgängig ein Festnetztelefon in der Wohnung steht, wird es in nicht wenigen Fällen selten oder nie benutzt. Die Mehrheit der jungen Deutschen zieht E-Mail, SMS und WhatsApp dem Telefongespräch vor. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.
Demnach haben zwar insgesamt 88 Prozent der Befragten ein Festnetztelefon zu Hause. Ein nicht zu verachtender Teil (26 Prozent) benutzt dieses allerdings kaum oder gar nicht. Besonders groß ist diese Gruppe – ebenso wie die Gruppe derer, die erst gar kein Festnetztelefon haben – bei den 25- bis 34-Jährigen. Von ihnen sagen lediglich 35 Prozent der Befragten, dass sie ein Festnetztelefon haben und auch regelmäßig benutzen, 41 Prozent haben zwar eins, benutzen es aber nicht. Und jeder Fünfte (20 Prozent) kommt ganz ohne aus.
Statt zu telefonieren kommunizieren die jüngeren Generationen lieber per Mail, SMS oder WhatsApp. Diese Präferenz geben 68 Prozent der 25- bis 34-Jährigen und sogar vier von fünf 18- bis 24-Jährigen (80 Prozent) an. Zwar sind auch in der älteren Generation solche modernen Kommunikationsmittel beliebt – aber in deutlich geringerem Maße als bei jüngeren Menschen.
Eine Sache machen aber alle Generationen gleich: Sowohl bei den Älteren als auch bei den Jüngeren schaut die überwiegende Mehrheit erst einmal auf dem Telefondisplay, wer anruft. Insgesamt drei von vier Befragten (76 Prozent) geben an, so zu verfahren.
Eine YouGov-Umfrage hatte im vergangen Juli ergeben, dass nicht nur das Telefon, sondern auch das klassische Telefonbuch ein Auslaufmodell ist.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden in Deutschland 1055 Personen im Zeitraum vom 1. bis 8. Januar 2016 repräsentativ befragt.
Foto: Chris Radburn/PA Archive/PA Images