Streik bei der Lufthansa: Mancher hat Verständnis, mancher nicht

November 11, 2015, 1:00 vorm. GMT+0

Zwei von fünf Deutschen haben Verständnis für den Ausstand der Flugbegleiter – doch genauso viele haben keins.

Wie schon mehrfach in diesem Jahr stehen hunderte Lufthansa-Flugzeuge auf den Rollfeldern, anstatt zu fliegen. Nach den Piloten sind es derzeit die Flugbegleiter, die die Arbeit niedergelegt haben. Bei dem Konflikt geht es vor allem um die Altersversorgung für die insgesamt 19.000 Flugbegleiter der Airline. Der Streik könnte allerdings unrechtmäßig sein: Zumindest für den Dienstag und den Standort Düsseldorf untersagte das Arbeitsgericht die Niederlegung per einstweiliger Verfügung.

In großen Teilen der Bevölkerung gibt es derweil Verständnis für den Streik – doch es gibt auch Gegenstimmen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Dabei sagten 40 Prozent der Befragten, dass sie Verständnis für den Streik hätten. Etwa genauso viele Befragte (43 Prozent) sagten jedoch das Gegenteil.

Zum Vergleich: Für die Streiks von Lokführern und Piloten im Februar und Mai hatten deutlich weniger Menschen (25 bzw. 26 Prozent) Verständnis, für die Kita-Betreuer sowie die Post- und Paketboten deutlich mehr (61 bis 63 Prozent).

Wenig überraschend: Unionswähler haben deutlich weniger Verständnis (32 zu 58 Prozent) als etwa die Anhänger von Linkspartei (50 zu 40 Prozent) und SPD (49 zu 42 Prozent). Und: Wer glaubt, dass der Streik einen negativen Effekt auf die deutsche Wirtschaft haben wird – was immerhin gut die Hälfte (54 Prozent) der Befragten angibt – hat tendenziell wenig Verständnis (26 zu 62 Prozent).

Wer hingegen glaubt, dass der Streik auf lange Sicht gut oder egal für die deutsche Wirtschaft ist, hat deutlich häufiger auch Verständnis für den Ausstand.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1205 Personen im Zeitraum vom 6. bis 10. November 2015 repräsentativ befragt.

Foto: Martin Meissner/AP/Press Association Images

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