Dass der Berliner Pannen-Flughafen den aktuellen Zeitplan einhält, glaubt fast niemand. Und nur gut jeder Dritte würde überhaupt weiterbauen.
Seit Ende der vergangenen Woche kann am Flughafen Berlin Brandenburg weitergebaut werden. Eigentlich sollte der unter seinem Kürzel bekannten Airport „BER“ schon vor über drei Jahren eröffnet werden. Doch nach zahlreichen Pannen – zuletzt sorgten 600 Brandschutzwände für Ärger – wurde die Eröffnung immer wieder verschoben. Nach dem momentanen Zeitplan soll der Flughafen Ende 2017 fertig sein und der Flugbetrieb starten.
Doch in der deutschen Bevölkerung glaubt kaum jemand daran, dass dieser Termin zu halten ist. Und nur eine Minderheit würde den Flughafen überhaupt noch weiterbauen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.
Demnach sagen lediglich 3 Prozent der Befragten, dass der Flughafen bis Ende 2017 fertig wird. 38 Prozent sagen, in fünf Jahren dürfte er spätestens fertig sein, jeder Sechste (16 Prozent) tippt auf den Zeitraum zwischen 2021 und 2026, an eine Fertigstellung 2027 oder später glauben 4 Prozent. Und gut jeder Vierte (27 Prozent) sagt: Der Flughafen wird nie fertig.
Auffällig ist dabei: Ostdeutsche Befragte sind pessimistischer als Westdeutsche. Während jeder dritte Befragte (35 Prozent) in den neuen Bundesländern – und damit im Durchschnitt deutlich näher am Flughafen lebend – glaubt, dass der Flughafen niemals fertig wird, tut das im Westen nur jeder Vierte (25 Prozent).
Nach den jüngsten Skandalen rund um den Flughafen war jetzt ein Vorschlag im Gespräch, den die Satire-Seite „Der Postillon“ schon vor über 2 Jahren machte: Man könnte, so einige Politiker Ende September, doch den Flughafen abreißen und noch einmal ganz von vorne anfangen.
Zwar ist, wenn man die Bevölkerung danach fragt, wie es ihrer Meinung nach weitergehen sollte, immer noch die Option Weiterbauen die beliebteste (37 Prozent), aber auch ein Abriss mit anschließendem Neubau (14 Prozent) und ein Abriss mit anschließender Nutzung der bestehenden Flughäfen (34 Prozent) kämen bei den Wählern vermutlich gut an.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden in Deutschland 1173 Personen im Zeitraum vom 29. September bis 2. Oktober 2015 repräsentativ befragt.
Foto: Heinz Ducklau/AP/Press Association Images