Als Stoff für Unterhaltungen sind Könige beliebt, als Staatsoberhaupt halten viele sie für Geldverschwendung: Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland interessiert sich einer Umfrage zufolge für Geschichten über europäische Monarchen. Ein eigenes Königshaus wünscht sich hierzulande aber nur jeder Fünfte (19 Prozent). Bei jungen Erwachsenen ist der Wunsch nach einem König oder einer Königin dabei deutlich weiter verbreitet: Jeder Dritte von ihnen begrüßt die Idee. Dies ergab eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. 51 Prozent denken, eine Monarchie koste den Staat zu viel Geld.
Die große Mehrheit von mehr als zwei Dritteln (69 Prozent) ist gegen ein Königshaus in Deutschland. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Bei den 18- bis 24-Jährigen wünschen sich 34 Prozent einen Monarchen, bei den Menschen ab 55 Jahren ist der Anteil weniger als halb so groß. In den Niederlanden übernimmt am kommenden Dienstag Willem-Alexander den Thron von seiner Mutter, Königin Beatrix.
Mit Hochzeiten, Nachwuchs und Skandalen sorgen Europas Königshäuser immer wieder für Schlagzeilen. 55 Prozent der Befragten sagten, dass sie sich ein wenig oder sehr für Berichte über die Monarchen interessieren. Bei Frauen ist das Thema deutlich beliebter als bei Männern, fast zwei von drei Frauen zeigten sich interessiert.
Gut ein Drittel hält einen König als Staatsoberhaupt generell weiter für zeitgemäß. Einige (17 Prozent) wissen nicht so recht, und fast jeder Zweite sagt, ein König passe nicht mehr in unsere Zeit. Im Vergleich zu einem Präsidenten trauen viele Menschen es einem Monarchen dabei eher zu, als Identitätsfigur zu wirken. In Deutschland ist der Bundespräsident das Staatsoberhaupt.
Der letzte deutsche Monarch war Kaiser Wilhelm II. Er dankte 1918 ab. Mit der 1919 beschlossenen Verfassung der Weimarer Republik wurde der Adel in Deutschland abgeschafft. Titel wie Prinz, Freiherr und Fürst gibt es seitdem nur noch als Bestandteil des bürgerlichen Namens.
Befragt wurde repräsentativ auf Basis des YouGov Omnibus.
Text und Bild: dpa